Eine von zehn

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mareike.buchliebe Avatar

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Liv ist die eine von zehn – die eine von zehn Frauen in Norwegen, die in ihrem Leben vergewaltigt werden.
Obwohl ES – wie sie die Vergewaltigung lange Zeit in ihrem Kopf nennt – vor vielen Jahren passiert ist, wird ihr Leben und ihr Alltag davon bestimmt. Obwohl ihr Leben mit Mann, Kindern, Haus und Job perfekt erscheint, braucht Liv Beruhigungsmittel, Alkohol, Botox und Shopping um ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Sie wurde vergewaltigt, hat die Tat nicht angezeigt und es niemandem erzählt... „Er ist so unbedeutend. Er ist nur diese eine Nacht. So, wie auch ich für ihn unbedeutend war. Das ist die einzige Rache, die mir bleibt. Er hat mich zum Objekt gemacht, also mache ich ihn zum Objekt.“ (S. 77)
Sie hat beschlossen, dass ihr Leben weitergehen soll wie zuvor. Doch wie lange kann sie an diesem Entschluss festhalten? Eine Begegnung auf der Arbeit, die Beziehung zu ihrem Mann Terje und der Umgang mit ihren Kindern nehmen Liv die Möglichkeit, weiter zu verdrängen und sich zu betäuben.
Norwegische Literatur, die u.a. durch kurze Sätze fast schon distanziert und kühl wirkt – und gleichzeitig sehr intensiv und aufrüttelnd ist. Außerdem: Cover und Vorsatzpapier ergänzen den Buchinhalt auf grandiose Weise!