Nicht konsequent genug

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lesedelfin Avatar

Von

Der Roman überzeugt nicht nur mit dem wunderschönen und bildstarken Cover, sondern auch der Klappentext verspricht einiges. Die Autorin schreibt beinahe poetisch, mal zerbrechlich und zart, dann wieder wahnsinnig ehrlich und stark. Es geht um eine Frau, die vergewaltigt wurde, und von dem traumatischen Erlebnis immer wieder eingeholt wird. Ihr Schmerz, die Marginalisierung von Opfern und die Gedankenmuster von Betroffenen wurden wahnsinnig gut eingefangen und machten betroffen. Dennoch muss ich sagen, dass mir im Roman etwas gefehlt hat. Weder die Figuren noch die Handlung fand ich sonderlich stringent ausgestaltet, die Ehe der Protagonistin und ihre Mutterschaft kamen mir wahnsinnig inszeniert vor und Täter kamen mir irgendwie zu gut dabei weg. Natürlich kann ich Zweifel bei Opfern nachvollziehen, aber als Takeaway eines Romans war mit die Message viel zu schwach. Schade!