Schwere Kost

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annaka Avatar

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Protagonistin Liv hat ein scheinbar perfektes Leben. Sie ist Mitte 30, hat eine tolle Familie, süße Kinder und einen Job der ihr Spaß macht. Trotzdem kann sie nie richtig glücklich sein denn tief in ihr arbeitet die Vergangenheit mit der sie nicht abschließen kann. Vor über 15 Jahren ist Liv vergewaltigt worden Sie hat fast niemandem davon erzählt und versucht seitdem den Schein nach aussen zu wahren. Verarbeiten kann sie die Tat aber auch nicht denn sie möchte kein Opfer sein uns lässt deshalb ihre Gefühle gar nicht erst an sich heran. Auch in ihrem Alltag wird sie immer wieder daran erinnert was sie ihre ganze Kraft kostet normal zu funktionieren.

Sehr drastisch und mit emotionalem Abstand zur Protagonistin macht Heidi Furre deutlich wie sehr eine solche Tat nachwirkt, wie kurz sie dauert und wie lebenslang die Folgen für die Überlebenden sein können. Vor allem steht nicht die Vergelwatigung selber im Fokus sondern Liv als Mensch, als Frau, als Individuum die versucht ihr Leben zu meistern. Dadurch bekommt sie eine Stimme und nicht der Täter oder die Tat an sich.
Man fliegt durch die Seiten, das Buch entwickelt Sogwirkung und gleichzeitig macht es wahninnig wütend und betroffen wenn man sich die Lebensrealitäten der Überlebenden auch nur versucht vorzustellen.
Klaren Leseempfehlung für alle die sich der Thematik gewachsen fühlen.

Übersetzt von Karoline Hippe