Vergewaltigung verjährt nicht

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worte.wald Avatar

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"Ich frage mich, ob Männer das wissen - dass Frauen Angst davor haben, übermannt zu werden." (Seite 31)

Triggerwarnung: Vergewaltigung

Macht ist ein ziemlich eindrucksvoller Roman. Protagonistin Liv wurde vergewaltigt. Auch wenn das zu dem Zeitpunkt, zu dem die Geschichte spielt, schon ein paar Jahre her ist und sie inzwischen eine kleine Familie hat, bleibt es etwas, was sie jeden Tag begleitet, etwas worunter sie jeden Tag leidet.

Heidi Furre erzählt sehr ergreifend, wie Liv dagegen kämpft, ein Opfer zu sein. Ich mochte die episodische Erzählweise die mich ein wenig an Nie, Nie, Nie von Linn Stromsborg erinnert hat.

Ich mochte Liv sehr gerne. Ich wollte ein Happy-End für sie, wobei es vielleicht ein bisschen vermessen ist, das zu wünschen. Der Fall von Liv zeigt nämlich sehr deutlich, dass eine Vergewaltigung jeder*m passieren kann, und dass es keine Tat ist, die man ungeschehen machen kann und "leicht" überwindet. So viel Leid, so viel Schmerz, auch Jahre danach.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Der Schutzumschlag und alles was darunter liegt ist wunderschön.