Picassos Liebe

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elviga Avatar

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Wer sich auch nur ein wenig für moderne Kunst interessiert kommt an Picasso nicht vorbei. Doch es ist eine Sache, sich für seien Gemälde zu interessieren, eine andere aber ob man auch mehr über sein Leben erfahren möchte.
Lieber als durch Biografien nähere ich mich durch Romane - sofern sie denn nahe an der historischen Wahrheit bleiben - diesen interessanten Menschen.
Anne Girard schreibt ja nicht in erster Linie über Picasso selbst, sondern über Eva Gouel, einer wichtigen "Lebensabschnittspartnerin" Picassos.
Paris, Anfang des 20. Jahrhunderts, die junge Marcelle Humbert, die Picasso dann Eva nannte kommt in die große Stadt und lernt den Maler kennen und lieben. Die beiden zogen zusammen und später gingen sie von Paris nach Avignon. Eva wurde nicht nur Picassos große Liebe, sondern auch seine Muse. Dass der Roman auch traurig macht, liegt nun mal in der Natur der Sache: Eva starb viel zu früh!
Anne Girard, die Psychologie und englische Literatur studiert hat, recherchierte sehr genau für diesen Roman. Sie reiste die Lebensstationen Evas nach und sprach auch mit noch lebenden Zeitgenossen Picassos.
Die Art wie sie über diese, wirklich nicht ganz glatt laufende, Liebesgeschichte schreibt, ist sehr berührend, spannend und sehr gut lesbar.
Ab und an wird sie ein wenig klischeehaft in ihrer Ausdrucksweise, aber es wird nie so richtig kitschig.
Jedenfalls ist es der Autorin gut gelungen, einen modernen historischen Roman mit viel Gefühl aber auch Zeitgeschichte zu schreiben.
Ich kann das Buch jedem, der gehobenere Unterhaltungsliteratur lesen möchte, gerne ans Herz legen!