Ein Buch (fast) ohne Männer

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Männer sterben bei uns nicht von Annika Reich ist diesen Monat schon das zweite Buch, das mich etwas ratlos zurücklässt. Setting und Sprache haben mir sehr gut gefallen. Es ist eine Geschichte (fast) ohne Männer. Die Frauen einer Familie leben in einem Anwesen am See. Man könnte meinen, dass es hier also ein Matriarchat gäbe, in dem sich die Frauen gegenseitig unterstützen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Großmutter ist vielmehr Patriarchin und wer sich ihr widersetzt, muss gehen.
Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, die abwechselnd erzählt werden. Einmal gibt es die Beerdigung der Großmutter, die chronologisch abgebildet wird. Und dann sind da einzelne Einblicke in die Vergangenheit, die meist wild durcheinander geschrieben sind.
Mir gefiel das geheimnisvolle an diesem Buch. Vieles wird erst nach und nach sichtbar, anderes wird gar nicht erklärt. Genau das mochte ich. Es war einfach anders als erwartet.
#männersterbenbeiunsnicht hat mir also gefallen und ich empfehle es gerne. Dennoch bin ich immer noch am Überlegen, was die Autorin ausdrücken möchte. Sie hat auf jeden Fall erreicht, dass ich die Geschichte so schnell nicht vergessen werde.