Großmutter ist tot

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesolaf Avatar

Von

Luise, die uns die Geschichte erzählt, lebt mit 6 Frauen aus drei Generationen auf einem großen Anwesen am See. So wie vier Häuser das Haupthaus der Großmutter umrahmen, stellt eben diese Großmutter den Mittelpunkt und die Patriarchin der Frauengruppe („Familie“ wäre der falsche Begriff) dar. Großmutter ist wohlhabend und hat das Sagen auf dem Anwesen. Nachdem Luise mit 8 Jahren in Zusammenhang mit dem Auffinden einer Toten am Ufer mit der Tatsache konfrontiert wird, dass sie die erwählte Erbin der Großmutter ist, macht der Roman einen Zeitsprung von 22 Jahren – Großmutter ist tot. Die Trauerfeier weckt bei Luise viele Erinnerungen, und wie in einem Episodenfilm wechseln in den kurzen Kapiteln die Gegenwart in der Aussegnungshalle und Erinnerungen an vergangene Situationen. Dabei erfahren die Leser über die „Familiengeheimnisse“, die Männer der Familie und das leer stehende 4. Haus nie mehr als Luise; den Rest muss man sich denken ! Zum Schluss vermisse ich (als jemand, der immer nach Lösungen sucht) eigentlich eine klare Aussage, wie Luise sich entscheidet: Ob sie die Rolle als Patriarchin wie ihre Großmutter in Zukunft spielen will oder ob sie zwar das Erbe antreten und versuchen will, alles anders zu machen.