Irgendwas ist mir entgangen

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mehrbuecheralszeit Avatar

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In "Männer sterben bei uns nicht" geht es um Luise, die bei der Beerdigung der Matriarchin, ihrer Großmutter, die anderen Frauen ihrer Familie wiedersieht. In Rückblenden erzählt sie von den Begebenheiten, an die sie sich erinnert. Immer wieder wird deutlich gemacht, welch große Macht die Großmutter innehatte und ausübte, selbst am Tag ihrer Beisetzung. Keine der Frauen konnte sich davon losmachen, vor allem nicht Luise, die als Erbin auserkoren wurde und das Anwesen und all die Macht übernehmen soll. Doch Luise stellt infrage, was sie weiß – und das ist nicht viel.
Das Buch stellt mich vor die unangenehme Frage, warum ich dieses Buch nicht verstehe. Ich verstehe die Message nicht, ich verstehe die Blurbs nicht und habe das Gefühl, irgendwas Maßgebliches überlesen zu haben. Luise empfinde ich als farblose Figur, die es offensichtlich nicht geschafft hat, die Lügen und Machenschaften ihrer Großmutter zu durchschauen, weil diese Frau die einzige war, die ihr Aufmerksamkeit und Liebe entgegenbrachte. Das macht für mich einen sehr uninteressanten Charakter aus Luise, die nun um die Dreißig ist, immer noch die anderen Frauen in ihrer Familie bewertet, leise redet oder gar nicht und sich Wahrnehmungen und Gefühle selbst als Erwachsene noch absprechen lässt.
Irgendwas scheine ich verpasst zu haben.

Ohne das Rezensionsexemplar hätte ich wohl abgebrochen, trotz des tollen Covers.
Ich kann es leider nicht empfehlen, schade. Es fing wirklich gut an.