Sehr wortgewandt, aber zu oberflächlich

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stella08 Avatar

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Die Rahmenhandlung der Geschichte hat für mich großes Potential. Die Ich-Erzählerin Luise wächst mit ihren beiden Großmüttern, ihrer Mutter und ihrer Tante auf einem großen Anwesen auf. Alle Familienmitglieder bewohnen eines der fünf Häuser auf dem Anwesen, eines der Häuser steht leer. Zudem tauchen am Ufer des Sees, welcher sich ebenfalls dort befindet, tote Frauen auf. Als Luises Großmutter, die Herrin des Anwesens stirbt, treffen sich die Frauen der Familie zu ihrer Beerdigung. Männer scheint es in der Familie nicht zu geben.
Ich hatte große Erwartungen an den Roman, da ich viele Fragen im Kopf hatte und mich darauf gefreut habe, dass Geheimnisse gelüftet werden und Licht ins Dunkle gebracht wird. Das ist für mich persönlich leider gar nicht geschehen.

Ich habe die Handlung und die Geschichte als sehr oberflächlich empfunden. Nach dem Zuklappen des Buches habe ich mich gefragt, ob ich etwas Überlesen habe, ob mir etwas entgangen ist, denn Antworten auf meine Fragen habe ich kaum bekommen. Dies lässt mich etwas verwirrt zurück.

Positiv habe ich die mystische Atmosphäre wahrgenommen, die im Buch kreiiert wird und auch die Darstellung der Beziehungen der Frauen hat mir gut gefallen.

Die Geschichte ist geprägt von Zeitsprüngen, die sehr gut gelungen sind. Einerseits begleitet der Leser die Frauen zur Beerdigung der Großmutter, andererseits wird ein Blick in die Vergangenheit der Frauen geworfen.

Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin, der wirklich besonders und sprachgewaltig ist. Daher kann ich mir vorstellen, noch einmal etwas von der Autorin zu lesen.