Unser Erbe, unsere Geschichte

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cadoli Avatar

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Das Cover wunderschön gestaltet, aber auch hier passt nicht alles zusammen
Ein malerisches Stillleben - Quitten (herbstlich), wunderschöne Pfingstrosen und lila Flieder (Frühjahr) darunter eine zersprungene Schale mit kleinen Fischen, ein Fisch wird den Sprung in die Freiheit wahrscheinlich mit dem Leben bezahlen.
Ähnlich unstrukturiert die Geschichte in deren Mittelpunkt die übermächtige und bestimmende "Großmutter" (väterlicherseits), die über die Hausgemeinschaft wacht. Da sind die Töchter Ingrid und Marianna, und die Enkelinnen Olga, Luise und Leni und Vera ( andere Großmutter) und Justyna, die Hausangestellte.
Luise, die Ich-Erzählerin der Geschichte, wird besonders bevorzugt und als "Erbin" betrachtet.
Zu Beginn der Geschichte ist Luise 10 Jahre alt und berichtet kindlich von ihrem Leben und dem tragischen Tod einer jungen Frau, deren Leiche sie am Seeufer entdeckt. Im 2. Kapitel ist Luise erwachsen und die Frauen treffen sich zur Beerdigung der Großmutter. In Rückblenden wird das Leben der unterschiedlichen Frauen erzählt, aber so vieles bleibt dabei im Unklaren. Jede Einzelne hat ihre eigene Geschichte, aber es ist nicht eine gemeinsame Familiengeschichte. Vielleicht schaffen die Frauen es sich einander anzunähern und Glück zu gönnen.
Allerdings erfordern die häufigen Zeitsprünge in der Geschichte viel Aufmerk-samkeit beim Lesen. Die Geschichte hat mich etwas verwirrt zurückgelassen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, viele wunderschöne Sätze und bildhafte Beschreibungen
Fazit: Sicherlich kein "Wohlfühl-Roman", eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, auf die man sich Einlassen sollte