Stivali d'Oro - Magdalena auf der Suche

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Magdalena befindet sich auf einer Suche. Eigentlich die Suche nach ihrem Vater, den Unbekannten aus Italien, den niemand kennt. Ihre Mutter hat das Geheimnis mit ins Grab genommen, Magdalena war gerade eineinhalb Jahre, als ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Ihre Kindheit verlebte sie bei den Großeltern, doch als sie ein Teenager ist stirbt auch ihre Großmutter, seitdem lebt sie nur noch mit Opa Rudi zusammen. Der jedoch gibt sich ahnungslos und vermeidet es, von Italien, ihrer Mutter und ihrem Vater zu sprechen. Das einzige das sie weiß ist, dass ihre Mutter von einem Urlaub schwanger aus Italien zurück kam und sich weigerte, über den Vater zu reden.  

 

Magdalena hat es sich in den Kopf gesetzt, ihren Vater zu finden. Sie arbeitet als Kartographin und lernt nebenbei italienisch. Ihre Urlaube verbringt sie seit zwei Jahren als Reisebegleiterin für Busreisen und fährt alle Regionen Italiens ab, um ihren Vater zu finden. Sie besitzt ein Foto, das ihre Mutter und ihren Vater in Italien zeigt, ihr einziger Anhaltspunkt. Die jetzige Fahrt führt sie nach Elba - eine Reise mit Hindernissen, sie hat einen kleinen Unfall und lernt Nina und Matteo kennen. Aus der Suche nach ihrem Vater wird auch eine Suche nach ihr selbst.

  

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte war ich mir nicht ganz sicher, ob mir das Buch gefallen würde. Dazu war mir die Leseprobe zu kurz und auch nicht das Genre, das ich üblicherweise lese. 

Umso mehr hat mich "Magdalenas Garten" überrascht. Ich kam sehr leicht in die Geschichte, obwohl die Story irgendwie mittendrin anfängt und man erst nach und nach Details über und aus dem Leben von Magdalena erfährt. Leicht und flüssig, natürlich und gar nicht kitschig  lesen sich die Seiten. Magdalena kommt sehr sympathisch rüber, mit kleinen Schwächen und Problemen, man wünscht ihr so sehr, dasß sie Erfolg hat und ihren Vater findet.

Auch die anderen Protagonisten werden sehr detail- und facettenreich geschildert, Nina, in der sie eine Freundin findet, die sich um sie kümmert, die jedoch selbst ein Geheimnis umgibt und die immer mit Matteo zusammenhängt.

Ein wichtiger Punkt auf Elba ist für  Magdalena der Zitronengarten, der sie fasziniert und zu dem sie immer wieder zurückkehren muss.

 

Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Buch so faszinieren würde, hört sich die Story eigentlich nicht so interessant und eher einfach gestrickt an. Aber was Stefanie Gerstenberger aus dieser Geschichte macht, ist einfach bezaubernd und zugleich fesselnd. Die Schilderung der Landschaften, der Charactere, die Entwicklung die Magdalena durchmacht, wie sie ihren Weg findet und Entscheidungen trifft ist faszinierend zu lesen und kein bisschen langweilig. Die Charaktere wirken frisch, jung, authentisch und überhaupt nicht konstruiert. 

Der lebendige Stil läßt die Landschaften auf Elba zum Leben erwachen, man hat das Gefühl den Zitronengarten zu sehen und den Duft der Zitronenblüten riechen zu können.

 

Mein Fazit: Magdalenas Garten ist ein sehr lebendiges lebensnah geschriebenes Buch, es macht einfach Spaß, es zu lesen. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall auch den erstern Roman "Das Limonenhaus" lesen möchte.