Wenn die Flut kommt

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frank1 Avatar

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Als ihr Vater, der in Shelwich als Musiker auftrat, spurlos verschwindet, folgt Ista ihm. Doch schon am 1. Tag be­gegnet sie einem Monster und kann nur durch die Hilfe eines du­biosen Mannes ent­kommen. Der er­presst sie da­rauf­hin, ihre Fähigkeit, das Aus­sehen jedes be­liebigen Men­schen an­nehmen zu können, zu nutzen, um Dieb­stähle für ihn zu be­gehen. Da­bei er­fährt Ista, dass ihr Vater nicht der einzige ver­schwundene Mensch ist.
Die Protagonistin in Clare Harlows jugendlichem Fantasy-Mehrteiler ist ein Mädchen, dass nach dem Ver­schwinden des Vaters weitest­gehend auf sich allein ge­stellt ist. Das ist im Genre ein nicht un­üb­liches Mittel, um auch junge Prota­gonis­ten eigen­ständig agieren zu lassen. Eine Frage, die sich dem Leser dabei stellt, ist die, wie alt Ista eigent­lich ist. In diesem Zu­sammen­hang muss ich etwas tun, was ich in meinen Rezen­sionen selten mache: auf das Cover ein­gehen. Darauf ist nämlich ein Mädchen von hinten zu sehen. Dieses würde ich optisch auf etwa 5 oder 6 Jahre schätzen. Was na­türlich sehr jung wäre. Im Text wird das Alter nicht er­wähnt, doch wird deutlich, dass die Prota­gonis­tin zweifels­frei ein paar Jahre älter sein muss. Sonst würde manches nicht passen. Ich gehe davon aus, dass ein Alter von etwa 11 bis 12 Jahren zur Hand­lung passen würden. Das ent­spräche auch eher dem bri­tischen Original-Cover. Dieses Original ist übrigens unter dem Titel „Tide­magic – The Many Faces of Ista Flit“ er­schienen. Die Frage, wieso Verlage gerne neue Titel er­finden, statt die Original­titel zu über­setzen (hier also „Tiden­magie – die vielen Ge­sichter der Ista Flit“), habe ich mir in meinen Rezen­sionen schon öfters ge­stellt.
Aber kommen wir zurück zum Inhalt. Wie in derartigen Stoffen zu erwarten, lernt die junge Prota­gonis­tin na­türlich andere Kinder ähn­lichen Alters kennen, mit denen zu­sammen sie den Rätseln des Hand­lungs­ortes nach­geht. Die be­schriebene Welt fällt dabei etwas aus dem im Genre ge­wohnten Rahmen. Vieles wirkt ober­flächlich wie eine Genre-ge­wohnte mittel­alterlich Welt, doch gibt es hier auch Solar­mobile und Züge. Trotz­dem er­scheint diese Welt stimmig. Die Ge­schichte kann über­zeugen. Der Haupt­handlungs­strang um die ‚Monster‘ und Istas Er­presser wird rund ab­ge­schlossen. Das Buch endet in einem Cliff­hanger, der zum nächsten Band und Istas dor­tigem Aben­teuer über­leitet.
Die Autorin erzählt die Geschichte durchgängig aus Istas Perspektive.

Fazit:
Dieses jugendliche Fantasy-Abenteuer in einer außergewöhnlichen Handlungswelt kann auch mit einem un­ge­wöhn­lichen Magie­system punkten.

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