Tiefgründiges Buch
„… Ihr Kind kam zu früh, obwohl es für so vieles zu spät war. Anni hatte sich gerade erschöpft auf den Schreibtischstuhl fallen lassen, um noch einmal den letzten Feldpostbrief ihres Zwillingsbruder zu lesen, als ihr der Schmerz wie ein Faustschlag in den Unterleib fuhr...“
Schon diese Zeilen, die sich fast zu Beginn von Teil 1 befinden, zeigen, dass die Autorin über einen ausgereiften Schriftstil verfügt und es versteht, eine subtile innere Spannung aufzubauen.
Die Autorin hat eine fesselnde und tiefgründige Geschichte geschrieben. Der Roman gehört zu den besten Büchern, die ich über diese Zeit gelesen habe. Die Konflikte werden gekonnt auf den Punkt gebracht. Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal steht Tristan im Mittelpunkt, im zweiten Fall Anni.
Vor jedem Teil werden kurz die historischen Fakten genannt, die in den folgenden Abschnitten eingebettet sind.
Das Buch beginnt 1944 mit einem Brief von Tristan an seine Zwillingsschwester Anni. Die lebt bei ihren Eltern in Dresden. Der Vater ist Musiker. Die Mutter stammt aus einer Adelsfamilie. Das ist bei jedem ihrer Auftritte spürbar. Es sorgt auch dafür, dass ihre Meinung über das Naziregime nicht übereinstimmen. Das wird für beide Folgen haben.
Anni bangt nicht nur um ihren Bruder, der als Pilot an der Westfront dient, sondern auch um ihren Ehemann Fritz, der an der Ostfront kämpft.
Tristan wird 1944 über Großbritannien abgeschossen. Er kann noch aus dem brennenden Flugzeug springen.
„...Fetzen eines Traumes hingen ihr nach. Tristan. Das Meer. Er hatte sie gerufen. Kurz versuchte Anni, den Traum zu rekonstruieren...“
Es ist ein britischer Arzt, der Tristan trotz seiner Verletzungen ins Leben zurückholt. Rosalie, eine Krankenschwester, kümmert sich aufopferungsvoll um ihn. Andere dagegen lassen ihn ihren Hass und ihre Verachtung spüren.
Anni schreibt einen Brief an ihren Bruder. Dann kommt die Bombennacht von Dresden. Anni befindet sich mit ihrer kleinen Tochter im Luftschutzkeller unter ihrem Haus. Adam, ein Ausnahmegeiger und Halbjude, rettet die Insassen, bevor die Luft knapp wird. Vom Haus ist nur ein Schuttberg geblieben. Anni verlässt mit ihm und ihrer Tochter Dresden.
Sowohl für Tristan nach seiner Genesung als auch für Anni beginnt eine Odyssee. Grund ist in beiden Fällen eine unerwünschte Liebe. Unerwünscht nicht von den Betreffenden, sondern denen, die mit ihnen zu tun haben. Natürlich gab es Ausnahmen. Besonders bewegt hat mich der Ausspruch eines Geistlichen gegenüber Tristan.
„...“Nur die Sieger, die fähig sind, ihre einstigen Feinde zu umarmen“, sagte Reverend Thomas, „haben ihren Sieg wirklich verdient.“...“
Tristan selbst hinterfragt relativ schnell sein Tun. Er war nie fanatisch. Er wollte seinen großen Bruder nacheifern und Fliegen war sein Traum. Er kann verstehen, warum ihm Feindschaft entgegen schlägt. Er hofft auf einen Neuanfang.
Anni und Adam kommen bei Bekannten unter. Dort treffen sie auf Verständnis und Unterstützung Doch als die Front näher kommt, müssen sie erneut fliehen. Das Kriegsende bringt in den Köpfen der Menschen keine Wende. Adam wird nach wie vor als Aussätziger behandelt.
Das Buch bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Es bringt die Emotionen auf den Punkt. Der Gegensatz von Hass und Vergebung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Gleichzeitig ist es die Liebe, die versucht, Wunden zu heilen.
Schon diese Zeilen, die sich fast zu Beginn von Teil 1 befinden, zeigen, dass die Autorin über einen ausgereiften Schriftstil verfügt und es versteht, eine subtile innere Spannung aufzubauen.
Die Autorin hat eine fesselnde und tiefgründige Geschichte geschrieben. Der Roman gehört zu den besten Büchern, die ich über diese Zeit gelesen habe. Die Konflikte werden gekonnt auf den Punkt gebracht. Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal steht Tristan im Mittelpunkt, im zweiten Fall Anni.
Vor jedem Teil werden kurz die historischen Fakten genannt, die in den folgenden Abschnitten eingebettet sind.
Das Buch beginnt 1944 mit einem Brief von Tristan an seine Zwillingsschwester Anni. Die lebt bei ihren Eltern in Dresden. Der Vater ist Musiker. Die Mutter stammt aus einer Adelsfamilie. Das ist bei jedem ihrer Auftritte spürbar. Es sorgt auch dafür, dass ihre Meinung über das Naziregime nicht übereinstimmen. Das wird für beide Folgen haben.
Anni bangt nicht nur um ihren Bruder, der als Pilot an der Westfront dient, sondern auch um ihren Ehemann Fritz, der an der Ostfront kämpft.
Tristan wird 1944 über Großbritannien abgeschossen. Er kann noch aus dem brennenden Flugzeug springen.
„...Fetzen eines Traumes hingen ihr nach. Tristan. Das Meer. Er hatte sie gerufen. Kurz versuchte Anni, den Traum zu rekonstruieren...“
Es ist ein britischer Arzt, der Tristan trotz seiner Verletzungen ins Leben zurückholt. Rosalie, eine Krankenschwester, kümmert sich aufopferungsvoll um ihn. Andere dagegen lassen ihn ihren Hass und ihre Verachtung spüren.
Anni schreibt einen Brief an ihren Bruder. Dann kommt die Bombennacht von Dresden. Anni befindet sich mit ihrer kleinen Tochter im Luftschutzkeller unter ihrem Haus. Adam, ein Ausnahmegeiger und Halbjude, rettet die Insassen, bevor die Luft knapp wird. Vom Haus ist nur ein Schuttberg geblieben. Anni verlässt mit ihm und ihrer Tochter Dresden.
Sowohl für Tristan nach seiner Genesung als auch für Anni beginnt eine Odyssee. Grund ist in beiden Fällen eine unerwünschte Liebe. Unerwünscht nicht von den Betreffenden, sondern denen, die mit ihnen zu tun haben. Natürlich gab es Ausnahmen. Besonders bewegt hat mich der Ausspruch eines Geistlichen gegenüber Tristan.
„...“Nur die Sieger, die fähig sind, ihre einstigen Feinde zu umarmen“, sagte Reverend Thomas, „haben ihren Sieg wirklich verdient.“...“
Tristan selbst hinterfragt relativ schnell sein Tun. Er war nie fanatisch. Er wollte seinen großen Bruder nacheifern und Fliegen war sein Traum. Er kann verstehen, warum ihm Feindschaft entgegen schlägt. Er hofft auf einen Neuanfang.
Anni und Adam kommen bei Bekannten unter. Dort treffen sie auf Verständnis und Unterstützung Doch als die Front näher kommt, müssen sie erneut fliehen. Das Kriegsende bringt in den Köpfen der Menschen keine Wende. Adam wird nach wie vor als Aussätziger behandelt.
Das Buch bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Es bringt die Emotionen auf den Punkt. Der Gegensatz von Hass und Vergebung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Gleichzeitig ist es die Liebe, die versucht, Wunden zu heilen.