Fisch gesucht, Freund gefunden

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fuddelknuddel Avatar

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Für Fabelwesen hatte ich schon immer eine Schwäche, die sich in letzter Zeit besonders zu zeigen scheint. Erst Drachen, jetzt ein Malamander.. es nimmt kein Ende. Zwar ist dieses Buch ein wenig schräger und fantasievoller gewesen als erwartet, was mich jedoch nicht im Geringsten gestört hat, im Gegenteil, ich habe mich nach jedem Kapitel gefragt, was mich wohl jetzt wieder Überraschendes erwartet.

Herbie erzählt aus seiner Ich-Perspektive, dadurch ist man dem Jungen direkt auf den Fersen und erlebt alles aus nächster Nähe mit. Ich liebe seinen Humor, manchmal ist er sogar regelrecht frech, das war unglaublich lustig zu lesen. Er macht alles bedacht und sorgfältig, eigentlich scheint er mir nicht unbedingt der typische Abenteuer-Typ zu sein, bis Violet sein Sachenfinder-Kabäuschen (über dieses Wort habe ich mich jedes Mal gefreut wie ein kleines Kind!) ordentlich aufmischt und sich mit Herbie auf die Suche nach dem Malamander macht.

Violet war mir von Anfang an etwas zu undurchsichtig. Ich fand es wirklich schwer, sie einzuschätzen, schließlich kam sie aus dem Nichts, hatte nichts außer sich selbst und dem, was sie am Leib trug, und wollte ausgerechnet Herbies Hilfe. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob ihre Motive tatsächlich die sind, die sie vorgibt, und das hat die Spannung beim Lesen definitiv gesteigert.

Das kleine Örtchen Eerie-on-Sea hat einen Haufen schrulliger Bewohner. Ich habe die Figuren in diesem Buch so gefeiert, es war echt der Hammer. Alle haben irgendwie einen Knall, jeder besitzt so seine Eigenarten, die ihn in den meisten Fällen erstaunlich liebenswert machen, und fast jeden habe ich während der Lektüre verdächtigt, etwas mit dem dunklen Geheimnis des Malamander zu tun zu haben.

Man verfolgt beinahe wie in einem Detektivroman mit Herbie und Violet zusammen die verschiedensten Spuren auf der Suche nach dem sagenumwobenen Wesen, nicht selten landen sie dabei in einer Sackgasse. Ich fand es aber so unglaublich spannend, mit zu rätseln, dass mich das Buch fest im Griff hatte und ich es bis auf eine kleine Pause in einem Rutsch durchgelesen habe.
Der Schreibstil war so angenehm leicht und unkompliziert, halt typisch Kinderbuch, dass man mühelos von Kapitel zu Kapitel hüpft und gar nicht merkt, wie fix man vorankommt.

Mein Fazit:
Ich habe Herbie geliebt und war von der ersten Seite an gefesselt von der Geschichte um die beiden Kinder und den mysteriösen Fischmenschen. Definitiv ein spannendes, unterhaltsames Buch, lesenswert für Groß und Klein.
Volle 5 von 5 Sternen!