Spannender Auftakt - atmosphärisch eintauchen ins Seebad Eerie-on-Sea

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Es geht um eine alte Legende, düster und geheimnisvoll, wie der meerneblige Winter in Eerie-on-Sea, und ein sagenumwobenes Meerungeheuer. Zwei Kinder sind die Helden der Geschichte: der 12-jährige Herbie, der Sachenfinder des Grand Nautilus Hotels und Violet, die ihn bittet, ihr bei der Suche nach ihren verschollenen Eltern zu helfen. Die beiden folgen den Hinweisen, lösen Rätsel, werden gejagt, beobachtet und kommen dennoch den Umständen des Verschwindens allmählich auf die Spur. Dabei geraten sie in brenzlige Situationen, treffen auf die ungewöhnlichen Bewohner des kleinen Städtchens und stellen fest: Das Verschwinden von Violets Eltern hat etwas mit dem Malamander zutun.

Der Ich-Erzähler Herbie hat selbst eine geheimnisvolle Vergangenheit, aber der bescheidene und gutherzige Junge erzählt mitreißend von seinem Abenteuer mit Violet. Dabei spricht er den Leser immer wieder per Du an, weshalb man noch mehr in die Geschichte eintaucht. Die Handlung erinnert manchmal an ein Computerspiel: voller Rätsel, Hinweise, Mysterien und spannender Abenteuer, in der ganzen Stadt verteilt, die in einem nervenaufreibendem Finale gipfeln. Die letzten Seiten lassen den Leser jedoch unbefriedigend zurück; es bleiben bedeutende Fragen offen - somit wird man wohl auf die Fortsetzung warten müssen.

Der Autor ist gleichzeitig der Illustrator von „Malamander“, weshalb sich an jedem Kapitelanfang passende Motive finden lassen - wir hatten mehr Illustrationen erwartet, aber so wurde alles der kindlichen Fantasie überlassen. Die Karte von Eerie-on-Sea war jedoch sehr hilfreich, die Wegbeschreibungen des Duos nachzuvollziehen. Am besten hat uns die Bücher-Apotheke und der geheimnisvolle Kater Erwin gefallen. Außerdem ist Herbies Kabäuschen zu faszinierend, dass wir selbst gern einmal in dem Fundus gestöbert hätten. Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten…

Fazit: Atmosphärisch düster erzählte Geschichte, jedoch geheimnisvoll statt gruselig, mit einer Prise Magie und absonderlichen Gestalten. Gleichbleibend spannend, ohne ausschweifende Ausflüge in die Ich-Welten der Protagonisten. Trotzdem gelingt es, die Handlung nachzuvollziehen und mit den Helden mitzufiebern. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist angemessen, und es eignet sich auch prima zum gemeinsamen Lesen bzw. Vorlesen.