Fesselnde Familiengeschichte

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la calavera catrina Avatar

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Die Geschichte spielt Ende August Anfang der 80er Jahre in Malibu, „wo die reichen Weißen lebten.“ Die legendäre Party der Riva-Geschwister, zu der jeder eingeladen ist, der weiß, wo die Gastgeberin wohnt, steht bevor. Bis zum darauffolgenden Tag um 7 Uhr morgens schreiten stündlichen die Uhrzeit-Kapitel voran und erzählen von den Vorbereitungen auf die Nacht und vom Ablauf der Party. Eingestreute Rückblenden, beginnend im Jahr 1956, berichten wie die Riva-Dynastie ihren Anfang nahm.

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Das ist mein erster Roman der Autorin Taylor Jenkins Reid und ich kenne das Buchuniversum, in dem alle ihre Figuren angesiedelt sind, nicht gut genug, um all die Querverweise zu erkennen, von denen es wohl viele gibt. Das trübt aber nicht das Lesevergnügen. Daher hatte ich keine besonderen Erwartungen und bin ziemlich begeistert von dem Roman. Der lockere Schreibstil macht süchtig und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe.

Vor allem die Entwicklung der Hauptfigur Nina River hat mich berührt. Es geht an keinem spurlos vorbei, was den Geschwistern widerfahren ist und ihr Zusammenhalt hat mich bewegt und inspiriert. Jeder von ihnen hat seine eigenen Probleme und Herausforderungen, auf die eingegangen wird. Erst im zweiten Teil (ab der Mitte des Buches) geht es um die legendäre Party. Diese chaotischen Nacht ist voller Drogen, Alkohol und Sex, mit weinenden Models, rauchenden Rockstars, Überraschungsgästen und viel Glamour. Das ist aber nur die Oberfläche, denn viel weitreichendere Geschehnisse, ereignet sich in dieser Nacht und führen zu mutigen Veränderungen.

Es ist ein Roman mit vielen Themen: Surfen, Armut und Reichtum, Alkoholismus, toxische Beziehungen, Superstars und Berühmtheit, aber im Vordergrund steht das Familiendrama, Geschwisterliebe, Pflichtbewusstsein und was bei der Liebe wirklich zählt. Dadurch verstecken sich in diesem Buch wunderbare Botschaften, über Krankheiten mit vielen Gesichtern und winzigen Taten, die großen Schaden und großes Glück anrichten.

Ich mochte die faszinierenden Figuren, die durchweg interessante Handlung und alles dazwischen: der Flair der 80er Jahre und die ungezwungene Sommer-Vibes. Es wird zu keiner Zeit langweilig, denn bei den vielen Verstrickungen ist klar, dass alles irgendwie zusammenhängt. Lediglich die vielen Namen lassen einen manchmal straucheln. Auch die Wahl der Erzählweise (Dritte Person) fand ich passend.

Das emotionale Finale hat mich gefesselt und brachte die Geschichten zu einem runden Abschluss (wortwörtlich). Ein Roman, den ich unbedingt empfehlen kann.