Malibu Showdown

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Malibu in den Achtzigerjahren:
Die Geschwister Nina, Jay, Hud und Kit gehören zu den angesagtesten Leuten in dem ehemaligen Fischerdorf, das sich allmählich zum Hotspot der Reichen und Schönen mausert. Sie sind nicht nur die Kinder der Musiklegende Mick Riva. Nina ist als Model bekannt, Jay gilt als aufstrebender Star am Surferhimmel und Hud hat sich als Fotograf einen Namen gemacht.
Jedes Jahr findet in Ninas Haus eine von den Riva-Geschwistern ausgerichtete Party statt, die mittlerweile legendär geworden ist. Das Who is Who Hollywoods gibt sich in dieser einen Nacht in Malibu die Klinke in die Hand.
Doch die diesjährige Party ändert alles. Plötzlich treffen Vergangenheit und Gegenwart auf schicksalhafte Art und Weise zusammen, als wollten sie sich plötzlich wiederholen. Lügen und Wahrheit fressen sich wie Feuerschneisen zwischen die Partygäste.

Hollywood-Glamour, Malibu, Surferboys, Supermodels:
Manche würden hinter diesen Attributen sicher keine allzu tiefgründige Geschichte vermuten.Diese Vorurteile kann man bei „Malibu Rising" getrost über Bord werfen. Sicher hat die Geschichte einen gewissen „All American Flair“, der bestimmt nicht jedem zusagt. Mich hat die Ästhetik des Buchs an Achtzigerjahre-Serien und Barbie-Puppen erinnert.
Darunter verbirgt sich allerdings so viel mehr. Man spürt den Sand zwischen den Zehen und riecht das Salz in der Luft, genau wie die Decke aus Melancholie, die manchmal über dem Text liegt.
Taylor Jenkins Reid hat mit „Malibu Rising* ein Buch über Familie geschrieben und die Frage, was das eigentlich bedeutet. Es ist auch ein Buch über Verlust, Liebe und Verrat.
Ich möchte nicht, dass man meine Inhaltszusammenfassung missversteht. Das Buch ist nicht so hochdramatisch wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es passiert zwar viel, aber die Ereignisse fließen ineinander. Eine einzige Nacht könnte wohl tatsächlich so oder so ähnlich zu einer Katastrophe führen.
Besonders gut gefallen hat mir die Erzählperspektive.
Der Text zoomt den ganzen Tag und die ganze Nacht über von einer Person zur nächsten, scheint alles über jeden zu wissen und verrät doch nur einen Bruchteil davon. Dabei werden in erster Linie die Protagonisten in den Fokus gerückt, aber auch scheinbar unbeteiligte Nebencharaktere, durch deren Perspektiven sich allmählich ein Gesamtbild zusammensetzt.
Der spannendste Teil sind für mich die komplizierten, aber feinfühlig ausgearbeiteten Beziehungen zwischen den einzelnen Geschwistern gewesen.