Eine Familie und ihre Geschichte

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Ursula Wiegele hat mit ihrem Roman „Malvenflug“ ein Porträt einer weit verzweigten österreichischen Familie aufgezeichnet. Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt.

Der erste Teil widmet sich den Kriegsjahren 1940 - 1945.
Emma lässt sich von ihrem Mann Pavel, mit dem sie vier gemeinsame Kinder hat, scheiden. Sie geht nach Davos und arbeitet dort als Köchin, um ihre Schulden schneller abzahlen zu können. Ihre Kinder werden auf Großeltern und Verwandte verteilt.
Die Eltern sowie die vier Kinder kommen in diesem Teil jeweils selbst zu Wort. Ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches war sehr hilfreich für mich, die einzelnen Personen zuzuordnen.

Im zweiten Teil erhält allein die älteste Tochter Helga Raum für ihre Sichtweise auf die Geschehnisse. Viele Jahre sind seit dem Krieg vergangen. Während sie die alljährliche Familienfeier, die jedes Jahr bei ihr in Italien stattfindet, vorbereitet, schweifen ihre Gedanken immer wieder zurück in die Kriegsjahre und wie es ihr und den anderen Familienmitglieder danach bis heute ergangen ist.

Die Autorin hat eine Erzählweise gewählt, die mehrere Protagonisten zu Wort kommen lässt. Dadurch vertiefen sich die Einblicke in die Empfindungen der einzelnen Stimmen und ihre Reaktionen. Ich finde, der Roman erzählt nicht nur eine Familiengeschichte, sondern vermittelt darüber hinaus viel Wissen über den geschichtlichen Hintergrund.