Ernüchternd

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Die Erzählung gliedert sich in zwei Teile.
Im ersten Teil, welcher im Zeitraum zwischen 1940 und '45 spielt, lernt man die einzelnen Familienmitglieder und ihre Rollen / Lebenssituation(en), während der Kriegsjahre kennen.

Die alleinstehende Mutter Emma kocht und backt in fremden Haushalten, um den Lebensunterhalt nach der Scheidung zu finanzieren, ihre Kinder sind bei Verwandten/Großeltern und im Kloster untergekommen.

Sehr hilfreich fand ich das Personenverzeichnis zu Beginn, denn das Familiengefüge ist gerade zu Beginn, auch anhand der vielen Namen schon etwas verwirrend.

Im zweiten Teil des Buches wird Helga, Emmas Tochter zur Erzählfigur, die ihr Leben im Kloster - nach Ende des Krieges - hinter sich gelassen hat.

📌 "An einen Gott, der zugesehen hat, wie das von ihm erwählte Volk in den Gaskammern zu Tode gekommen war, konnte ich nicht mehr glauben." (S. 127)

Die Geschwister haben die Kriegszeiten hinter sich gelassen, aber alle haben ihr Päckchen zu tragen.
Rückblickend wird in Erinnerungen geschwelgt und ihre Geschichte (aus Helgas Sicht) geschildert.

Ich bin ehrlich, Cover und Leseprobe waren vielversprechend, vom Gesamtpaket bin ich jedoch leider etwas enttäuscht.
Ich habe etwas anderes erwartet, als eine Episodengeschichte über die Geschehnisse des 2. Weltkrieges.
Die Erzählweise fand ich zudem sehr nüchtern, wodurch mir die Personen eher fremd blieben.

Schade, aber das war in diesem Fall leider kein Buch für mich.