Wilde Malven in meinem Garten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mayakoenigin Avatar

Von

„Malvenflug“ von Ursula Wiegele ist ein gebundenes Buch im Taschenbuchformat mit einem wunderschön gestalten Cover, welches an ein altes Gemälde erinnert. Der Roman beinhaltet zwei Teile aus dem Familienpanorama, der erste Teil von 1940 bis 1945 begleitet die Familie Emma und Pavel Prochazka aus Sudetendeutschland durch die Kriegszeiten, die jedes Familienmitglied unterschiedlich erlebt. Während die Mutter, um ihre Kinder durchzubringen und zur Begleichung der Schulden zum Arbeiten in die Schweiz geht, werden ihre vier Kinder bei Verwandten untergebracht. Die älteste Tochter Helga kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister, bis sie in ein Kloster geht. Der älteste Sohn erfährt eine harte Erziehung in einer NAPOLA-Schule und wohnt im Internat. Die jüngsten Geschwister verleben die meiste Zeit bei den Großeltern. Der zweite Teil wird im Rückblick aus der Perspektive der ältesten Tochter Helga erzählt, die inzwischen den Orden verlassen hat und nach Italien geht. Sie bereitet das Familienfest vor, denn alle haben wir Kommen zugesagt. Aus diesem Anlass erzählt Helga rückblickend die Wege der einzelnen Familienmitglieder und hinterfragt die Geschehnisse. Die Familiengeschichte ist teilweise bewegend erzählt, hier z.B. die Sehnsucht der Kinder nach der Mutter und umgekehrt und der Einfluss des Krieges. Der Schreibstil ist flüssig. Trotz der starken Persönlichkeiten werden die Geschehnisse teilweise eher nüchtern und sachlich geschildert, sie verflüchtigen sich leider schnell nach dem Lesen. Der Roman ist lesenswert, erhält aber nicht die volle Weiterempfehlung.