Rettet das Schloss, findet den Schatz!

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kaito Avatar

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Anstrengende Heldin für junge Leser

Es passiert nicht oft, dass mir der Klappentext total gut gefällt und das buch mich dann so enttäuscht. Wie kommt das nur? Was läuft schief auf Moorwood Castle?

Christian Loeffelbein schreibt mit einer schönen Mischung aus Spannung und Humor. Ein bisschen Schatzsuche, ein bisschen Krimi und einiges an Rätselspaß werden zu einem hübschen Plot verstrickt. Die Protagonisten Malvina und Tom könnten ein starkes Team sein. Malvina, die mutige, verwegene und freche und Tom, der ruhige, nerdige und super schlaue.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und passt super zur Zielgruppe des Buchs. Werte wie Freundschaft, Familie und Zusammenhalt werden angesprochen. Malvinas und Toms Familie haben tote Auftritte. Das Cover ist toll gestaltet und veredelt und auch die Illustrationen im Buch sind super, auch wenn sie nur schwarz-weiß sind. Alles Zutaten für ein tolles Kinderbuch.

Leider hat mir gerade die freche Malvina das Abenteuer unerträglich gemacht.
Sie ist nicht lustig und sympathisch, sondern eine launische und zickige Nervensäge. Ich bewundere Toms Geduld mit seiner Freundin. Sie verhält sich wie die größte Diva, hat dabei aber mehr Glück als Verstand. Ich bin bis zum Schluss nicht mit ihr warm geworden. Dabei nehmen ihre sprunghaften Aktionen im Verkauf der Geschichte immer mehr Raum ein, sodass sie die Handlung förmlich übertönt. Irgendwann habe ich nur noch Worte wie patzig, grantig, genervt und wütend gelesen. Keine tolle Botschaft für junge Leser, dass man nur lange genug seine Umgebung nerven muss, um am Ende doch seinen Willen zu bekommen.

Fazit:
Ein Klappentext ist halt doch nicht alles.
"Das Geheimnis von Moorwood Castle" hat viele tolle Ansätze für ein richtig gutes Abenteuer. Leider wird die Geschichte völlig von der mega anstrengenden Protagonistin erstickt. Vielleicht bessert sich das in Band 2. Aber diesen werde ich wohl nicht lesen.