Schöne Story mit kleinem Quälgeist

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wolly Avatar

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Meinung:
Dieses Buch hat eigentlich alles, was ein gutes Kinderbuch braucht. Eine freche Protagonistin mit schön gezeichneten Nebenfiguren um sich rum. Ein tolles Setting hier in Form eines uralten Schlosses und eine spannende Geschichte mit der Suche nach dem Familienschatz. Hinzu kommen auch noch sehr hübsche Illustrationen, die die Story wunderbar ergänzen.

Leider reicht es aber trotzdem nicht zu einer vollen Sternebewertung, da es zwei klare Kritikpunkte gibt. Zum einen den kleineren Kritikpunkt, nämlich den große Zufall. Dieser hilfreiche Zufall ist oft eine ganze Nummer zu groß. Die beiden Hauptfiguren kommen meist nicht durch Grips oder Anstrengung weiter, sondern vor allem durch den besagten Effekt. Das ist schade, da es hier sicherlich auch andere Möglichkeiten gegeben hätte.
Viel relevanter fand ich beim Lesen allerdings Problem Nummer 2, nämlich Malvina selbst. Selten hat mich ein kleines Mädchen so genervt. Ich will und zwar jetzt – das scheint ihr liebstes Motto zu sein. Die Kleine ist ungeduldig, flippt aus, wenn ihr etwas nicht passt und fühlt sich ständig zu wenig beachtet. Ein richtiges Trotzkind. Das ist schade, denn die Beschreibung der anderen Familienmitglieder waren wirklich nett und man kann sich die bunt zusammengewürfelte Großfamilie sehr gut vorstellen. Mit den sonstigen Charakteren konnte der Autor also klar punkten. Hier stellt lediglich Malvina den Wermutstropfen da.

Zum Glück werden die Minuspunkte durch erfreuliche Aspekte wie einen schönen Schreibstil und eine hübsche Aufmachung abgemildert, sodass am Ende 4 Sterne stehen bleiben.

Fazit:
Ein gutes Konstrukt mit einer schwachen Protagonistin. Wer darüber wegsehen kann, wird hier seine Freude haben.