Fahrschule des Lebens

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amena25 Avatar

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Was macht eine Lehrerin in ihrem Sabbatjahr? Um die Welt reisen? Zu sich selbst finden? Nein, sie macht mit Ende Vierzig den Führerschein!
Und das gestaltet sich, zumindest zu Beginn, wirklich witzig. Man lacht über die Kommentare, die Frau Freitag angesichts ihres Alters in der Fahrschule zu hören bekommt, darüber, wie sie sich mit dem depressiven Fahrschullehrer Harald herumschlägt und sich von Woche zu Woche die Fahrstunden und die entsprechenden Kosten aufsummieren. Durchaus interessant ist es, wie die Lehrerin zu einer teils uneinsichtigen, teils willigen, aber doch eher unbegabten Schülerin mutiert, die ihre Ausbilder an den Rand des Wahnsinns oder der Resignation bringt. Auch die meist absurden Dialoge mit den Fahrschullehrern kennt wohl mancher aus eigener Erfahrung. Allerdings trägt die eigentlich originelle Idee kein ganzes Buch. Ab der Hälfte kommt doch allmählich etwas Langeweile beim Leser auf, da sich die Handlung fast komplett auf die Fahrstunden beschränkt und dadurch irgendwann Wiederholungen vorprogrammiert sind.
Immerhin kommt Frau Freitag zu der Einsicht, dass nicht zu loben sehr demotivierend ist, und insofern lernt sie nicht nur Auto zu fahren, sondern auch was fürs (Lehrer)Leben.
Eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, aber nicht mehr.