Frau Freitag goes Fahrschule.... but she goes it seltsam

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lst1398 Avatar

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Man lernt nie aus, Frau Freitag!

Frau Freitag befindet sich in einem Sabbatjahr und möchte nun endlich ihren Führerschein machen. Das ist für sie jedoch schwerer als gedacht, denn sie ist schon eine Ü40erin und vor Allem ist sie es nicht mehr gewohnt, in der Schülerposition zu sein. Sie fühlt sich misverstanden und wechselt von einer Fahrschule zur nächsten. Und das mit ihrem altbekannten Humor.

Da ich selbst erst vor etwa zwei Jahren meinen Führerschein gemacht habe und mich gerne an diese Zeit zurück erinnere, habe ich mich sehr auf dieses (Hör)buch gefreut. Doch leider kann ich nicht sagen, dass es mir gefallen hat. Immer und immer wieder erzählt uns die Lehrerin, dass sie von den Fahrlehrer heruntergezogen wird, im Sinne dessen, dass sie es für kau möglich halten, dass sie das Fahren noch erlernt. Aussagen wie: "Es wird noch eine ganze Weile dauern", oder "es dauert eben so lang wie es dauert" gehen ihr gehörig auf die Nerven. Und mir auch. Denn Tatsache ist, dass kein vernünftiger Fahrlehrer soetwas je sagen würde. Diese Meinung habe ich nicht nur, weil mein Fahrlehrer mir immer wieder erklärt hat, wie wichtig Lob für den Fahrschüler ist, sondern auch, weil mein Großvater und mein Onkel ebenfalls Fahrlehrer waren. Das war der erste Punkt, der mir nicht gefallen hat.
Punkt zwei ließ mich gehörig an unserem Bildungssystem zweifeln. Einer der Fahrlehrer sagt an einer Stelle zu Frau Freitag, dass wohl der Fahrlehrer gefahren sei, als sie auf der Autobahn war, was sie überhaupt nicht versteht. Wie kann einer vernünftigen Frau bitte nicht auffallen, dass der Fahrlehrer ebenfalls Pedale hat? Man muss schon recht dämlich sein, wenn man meint, dass man in einem Land, wo man Fahren in speiellen Schulen lernen muss, keine Möglichkeit für den Lehrer besteht, im Notfall einzugreifen.
Punkt 3 bezieht sich vermutlich eher auf das Hörbuch, als auf die Story selbst, aber schließlich habe ich ja eben jenes zur Rezension erhalten. Dieses ewige "Mensch Mädel" ging mir irgendwann so dermaßen auf den Keks, dass ich das Anhören unterbrechen musste um nicht auszurasten. Ich weiß allerdings nicht, ob mich dies im Buch auch so genervt hätte, oder ob es einfach an der Stimme der Erzählerin lag.

Alles in allem war das (Hör)buch absolut nicht meins, aus den Zuvor genannten Gründen. Trotzdem gab es auch an der ein oder anderen Stelle Grund zum Schmunzeln. Eine Freundin war da schon mehr begeistert, die hat sich beim Anhören ziemlich weggeschossen. Wem die offensichtlichen Fehler im Bezug zur Realität nichts ausmachen, dem kann ich das Buch durchaus empfehlen. Wer aber sehr auf die Glaubwürdigkeit der Geschichte achtet, sollte liebe die Finger davon lassen.