Frau Freitag in einer anderen Rolle

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tkmla Avatar

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Frau Freitag macht ein Sabbatjahr. Offensichtlich hat sie freie Spitzen, denn sie entscheidet sich nach fast dreißig Jahren Wartezeit doch endlich den Führerschein zu machen. Doch wie wird das werden? Frau Freitag sitzt diesmal quasi auf der Gegenseite. Jetzt ist sie die Schülerin und muss den Lehrstoff pauken und den Anweisungen des Fahrlehrers Folge leisten.
Das ist einfacher gesagt als getan. Bereits beim Erste Hilfe Kurs ist sie mit Abstand die Älteste. Stundenlanges Stillsitzen und Zuhören ist nicht so Ding. Um nicht an Langeweile zu sterben, versucht sich Frau Freitag als Fleißbienchen und Dauerfreiwilliger oder als Klassenclown.
Doch ganz ohne ist die Theorie der Fahrprüfung nicht. Was sollen diese ganzen verwirrenden Schilder? Als professioneller Nutzer der öffentlichen Verkehrsbetriebe ist Frau Freitag schnell überfordert vom geforderten Fachwissen als zukünftige Autofahrerin.
Die gleichzeitigen Praxisstunden sind aber nicht unbedingt einfacher. Das liegt aber nicht nur an unberechenbaren Fußgängern, Radfahrern, Kindern und Senioren, sondern hauptsächlich an der Person, die rechts neben ihr im Fahrzeug sitzt. Das Glück ist ihr bei der Auswahl ihrer Fahrlehrer definitiv nicht hold.
Die anvisierte Anzahl der Fahrstunden rückt bald in weite Ferne und damit leider auch ihr Ziel - der Führerschein.

Es ist immer wieder witzig, Frau Freitag in ihrem Alltag zu begleiten. Beharrlich versucht sie zu beweisen, dass man auch "im Alter" noch etwas neues lernen kann. Diesmal sind nicht die Schüler sondern die Lehrer, also die Fahrlehrer, ihrer knallharten Beurteilung ausgesetzt. Und dabei kommen Harald und Co. nicht immer gut weg.

Der Schreibstil ist witzig und pointiert. Das Buch ist sehr unterhaltsam und passt gut die Reihe der Frau Freitag Bücher. Ich bin sehr gespannt, an welchen Vorhaben uns Frau Freitag als nächstes teilhaben lässt. Das kann nur gut werden.