Lustig trotz ernstem Hintergrund

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tine1211 Avatar

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Rezension des Buches „Man muss auch mal loslassen können“ von Monika Bittl


Es handelt sich hier mal wieder um ein Buch, das man in die Hand nimmt und erst wieder zurücklegen möchte, wenn man es ausgelesen hat.

Drei Frauen, die private Schicksalsschläge erlitten haben und deshalb ihrem Leben ein Ende bereiten möchten, entschließen sich vorher noch, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Dort lernen sie sich oberflächlich kennen. Nach erfolglosem stundenlangem Warten verlassen sie das Wartezimmer und suchen eine Bar auf, um Pläne zu schmieden, wie sie ihr Ziel gemeinsam erreichen können. Mehrere vermeintlich gut durchdachte Versuche schlagen allerdings fehl. Nachdem letztendlich auch der Versuch, gemeinsam von einer Brücke zu springen, wegen fehlenden Mutes misslingt, gehen sie in eine nahe gelegene Tankstelle, um sich Alkohol zu kaufen mit der Absicht, es nach einem guten Schlückchen noch einmal zu versuchen.

In der Tankstelle findet gerade ein bewaffneter Raubüberfall statt und die drei Frauen entschließen sich, in das bereitstehende Fluchtfahrzeug zu steigen in der Hoffnung, im weiteren Verlauf von den Gangstern erschossen zu werden. Der Raub gelingt, allerdings ist die Beute sehr kläglich. Die beiden Männer haben nicht die Absicht, irgendjemanden zu töten, deshalb benutzen sie auch nur Spielzeugpistolen. Leider hilft ihnen das Erbeutete nicht in der schlechten finanziellen Situation des älteren Mannes weiter. Sie fahren somit mit den Geiseln in eine zuvor begutachtete Waldhütte und überlegen gemeinsam, wie jeder zu seinem Ziel kommen kann.

Die Geschichte ist sehr flüssig, interessant, leicht spannend und vor allem humorvoll geschrieben. Der Charakter jeder Person wird auf witzige Weise beschrieben. Die Erlebnisse in der Hütte und der weitere Verlauf werden fesselnd erzählt. Fragen zu den Geschehnissen bleiben angesichts der Komik nicht offen, außer vielleicht der zweite Überfall, bei dem diesmal zwei der Frauen eine Bank überfallen und eine gute Beute machen. Dass der Überfall nicht aufgeklärt werden konnte, weil die Damen Herrenkleidung trugen, klingt für mich nicht plausibel, aber wahrscheinlich muss ich auch dieses Ereignis nur mit Humor nehmen.

Nettes, gut lesbares Buch, das viel Freude gemacht hat.