Ein letzter Sommertag in den 90ern

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Schon das Cover von Christian Hubers „Man vergisst nicht, wie man schwimmt“ besticht durch seine Schlichtheit, die mich neugierig auf den Inhalt macht.

Huber, der u.a. mit seinem Podcast viele Menschen begeistert, entführt den Leser hier auf eine Reise an einen 31. August in den 90ern. Wir befinden uns in Bodenstein, einem Kaff in Bayern, das so herrlich austauschbar ist.

Wir lernen Krüger kennen, der eigentlich Pascal heißt und mehr als nur ein Geheimnis mit sich trägt und viele Fragen aufwirft mit seinen Gedanken, seinem Verhalten. Warum kann er nicht mehr schwimmen? Warum darf er sich nicht verlieben? Und was hat es eigentlich mit seinem Notizbuch auf sich, das er immer in seinem Eastpack-Rucksack verstaut hat?
Diese und andere Fragen werden im Verlauf der 400 Seiten Schritt für Schritt geklärt, während der Leser Krüger, seinen Kumpel Viktor und das Mädchen auf Durchreise, Jacky, auf den Abenteuern diesen einen Tages begleiten darf.
Der Schreibstil gefällt mir soweit ganz gut, auch ist es Christian Huber perfekt gelungen mich auf die Reise in die 90er abzuholen, sei es durch das einfließen lassen von Musik- oder Filmtiteln aus der Zeit (Danke für die Ohrwürmer) oder die Beschreibungen der Nebenumstände. Dafür gibt es von mir einen dicken Daumen nach oben.
Weniger gut gefallen haben mir persönlich die eingeschobenen Einträge aus Krügers Notizbuch. Diese haben mich im Lesefluss immer wieder gestört, doch sind sie unabdingbar für den Verlauf des Romans. Mit ihnen lässt Krüger auch Jacky an seinem verletzlichen Inneren teilhaben.
Die Geschichte selbst ist… nun ja, anders als erwartet und es fällt mir schwer, mich hier völlig hinzugeben. Manches gefällt mir gut, anderes jedoch wirkt in meinen Augen zu konstruiert.

Insgesamt denke ich, ist dies ein toller Roman, der viele überzeugen kann, ich habe ihn insgesamt gerne gelesen, würde es aber nicht nochmal wollen.