Ein Tag im Sommer

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regenprinz Avatar

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Ich lese gern literarische Coming-of-Age-Romane und bei „Man vergisst nicht, wie man schwimmt“ hat mir vor allem die Erzählerfigur des 15-jährigen Pascal gefallen, der von allen nur „Krüger“ genannt wird. Warum Pascal diesen Spitznamen bekommen hat, wird im Laufe der Handlung aufgedeckt, ebenso wie seine familiäre Hintergrundgeschichte, zu der es anfangs nur bruchstückhafte Andeutungen gibt. Eingestreut sind außerdem hin und wieder Texte, die Pascal in sein Notizbuch schreibt – denn er ist selbst ein Geschichtenerzähler.

Der Ton des Romans orientiert sich stark an dem, wie ein 15-jähriger denken und sprechen würde, das wirkt oft authentisch, manchmal witzig und manchmal für meinen persönlichen Geschmack ein bisschen zu überzeichnet. Ebenso wie der Inhalt der Story, die teilweise ziemlich freidreht, fand ich.

Aber den Kern des Ganzen (Freundschaft, Gefühle, erste Liebe …) und überhaupt die drei Hauptfiguren Pascal, Viktor und Zirkusmädchen Jacky fand ich sehr gelungen, beim Lesen kommen tatsächlich Erinnerungen an diese einzigartige Zeit im Leben hoch, in der alles gleichzeitig möglich und unmöglich scheint.

Viele Details wie z.B. die Musik machen diesen letzten Tag im August 1999 zudem ungeheuer lebendig – und manche wie z.B. die Steinmetzin und ihr faszinierender Garten machen diesen Roman zu etwas Besonderem. Der originelle Schluss übrigens auch. Daher von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!