Eine sehr inspirierende Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sxphie.03 Avatar

Von

Anhand des Klappentext und des Covers habe ich ein bisschen was anderes erwartet, als ich dann tatsächlich gelesen habe. Ich dachte die Handlung würde etwas mehr am Wasser spielen bzw. damit zu tun haben. Das ist nicht der Fall. Trotzdem hat mich das Buch nicht enttäuscht.

Die Hauptgeschichte spielt (beinahe) nur an einem einzigen Tag, dem letzten Tag im Sommer 1999. Das war überraschend angenehm zu lesen, auch wenn ich die ersten ca. 100 Seiten etwas schleppend waren. Anfangs fand ich das Buch etwas langsam für meinen Geschmack erzählt und hatte ein paar anfängliche Schwierigkeiten. Umso überraschter war ich dann als nach etwa der Hälfte des Buchs die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt und das, obwohl wir immer noch denselben Tag verfolgen. Die Handlungen und die Umgebung wird nach etwas schleppendem Anfang auf jeden Fall sehr spannend und fesselnd, sodass ich die zweite Hälfte in einem Stück gelesen habe.

Schade fand ich, dass der Plotttwist der sich mit dem Buchtitel quasi aufdrängt, mich nicht so überzeugen konnte, wie ich es gehofft hatte. Tatsächlich gefällt mir die Geschichte drum herum um einiges besser.
Auch wenn dieser eine Plott mich also nicht sonderlich überraschen konnte, fand ich andere umso besser. :)

Angenehm an der Geschichte fand ich besonders unseren Protagonisten. Ich fand seine Art sehr authentisch und ehrlich. Ich mochte es ihn zu begleiten und seine Entwicklungen zu sehen. Dafür mochte ich einen anderen Charakter umso weniger, was vermutlich aber so gewollt ist.

Allerdings gibt es einen Kritikpunkt, der mich während des Lesens immer mal wieder gestört hat. Dadurch, dass das Buch im Jahr 1999 spielt, wird des öfteren auf eine - wie ich finde - erzwungene Weise versucht den Charakter der 90er Jahre festzuhalten. In meinen Augen kam das Einbringen "typischer" Dinge der 90er etwas unpassend und war an einigen Momenten zu viel.
Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich diese Zeit selber nicht erlebt habe und dadurch diesen Aspekt anders einschätze, als jemand der seine Jugend in den 90er Jahren erlebt hat. Für diese Leute könnte das Buch sehr viel Nostalgie bringen, denke ich :)

Alles in allem war "Man vergisst nicht wie man schwimmt" wirklich weit von dem entfernt, was ich erwartet habe und dennoch bin ich nicht enttäuscht. Ich habe es genossen diesen einen Tag im Leben unseres Protagonisten zu begleiten und mit ihm zu lernen, da ich nur wenige Jahre älter bin als er.
Es ist keine super leichte Geschichte und dennoch eine tolle Geschichte über Freundschaft und das Erwachsen werden.