Rezension zu 'Man vergisst nicht, wie man schwimmt'

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badsnowwhite Avatar

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Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen, weil es so schön schlicht ist und trotzdem aufmerksam macht. Es ist in einem zarten Farbton gehalten und zeigt einen jungen Mann von hinten, der von einer Klippe ins Wasser springt. Zusammen mit dem Titel macht das Buch trotz der unaufdringlichen Covergestaltung sehr neugierig.

In dem Buch „Man vergisst nicht, wie man schwimmt“ von Christian Huber geht es um den fünfzehnjährigen Pascal Friedrich, der von allen nur Krüger genannt wird, um seinen besten Freund Viktor Dornmann und um das unerschrockene Zirkusmädchen Jacky, die der ganzen Welt die Stirn bietet.

Das Buch ist aus der Sicht von Krüger geschrieben und ist in insgesamt vier Teile unterteilt. Sehr positiv fand ich auch die kurzen Kapitel. Ziemlich schnell kristallisiert sich heraus, dass er einige Geheimnisse mit sich herumträgt. Er darf sich zum Beispiel nicht verlieben, schwimmt nicht mehr und wird von allen nur Krüger genannt. Die Frage nach dem Warum bleibt während des Lesens lange ungeklärt, wird aber zwischendurch immer wieder angeschnitten, was mich nur umso neugieriger gemacht hat. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit seiner Geschichte auf sich hat.

Die Geschichte spielt im Sommer 1999 und ich habe während des Lesens so eine schöne Nostalgiereise durchlebt, da der Autor viele Dinge aus den Neunzigern erwähnt, wie zum Beispiel die legendären Eastpak Rucksäcke, die wir gefühlt alle hatten, viele Bands und Solosänger der 90er wie die die Red Hot Chili Peppers, Britney Spears, Blink182 usw.
Ich habe die damalige nostalgische Zeit und die damit einhergehende Stimmung richtig greifen können, da ich auch in den Neunzigern groß geworden bin und habe mich als ein Teil der Geschichte gefühlt, das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich habe mich sehr wohlgefühlt.

Der Schreibstil des Autors hat mir unheimlich gut gefallen, die Seiten flogen für mich nur so dahin. Ich musste mich zwischendurch sogar zwingen, mir das Buch etwas einzuteilen, damit ich länger was davon habe, das hatte ich beim Lesen schon lange nicht mehr.

Die Dynamik unter den drei Hauptprotagonisten ist fantastisch, da sie zusammen einfach super funktionieren, und mich oft zum lachen gebracht haben. Aber auch das Emotionale kam alles andere als zu kurz. Auf der einen Seite habe ich noch geschmunzelt und auf der nächsten Seite war ich wieder so ergriffen und gerührt, manches ging mir richtig ans Herz. Ich möchte diesbezüglich aber nichts vorwegnehmen und empfehle stattdessen jedem, unbedingt dieses Buch zu lesen. Ihr werdet es nicht bereuen. Es ist eine großartige und schöne Geschichte, auch wenn sie etwas wehtut.