Stimmungsvoll

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katercarlo Avatar

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Ein heißer Augusttag. Drinnen drückende Hitze, draußen brennt die Sonne herunter. Perfekt für einen Tag im Freibad, Pommes, Eis, Sommergefühle. Doch Krüger darf nicht schwimmen. Und er darf sich nicht verlieben. Warum? Das ist das Geheimnis, dass dieses Buch spannend machen soll.
Tatsächlich finde ich die Entwicklungen in dieser Geschichte immer wieder unrealistisch, übertrieben und doch relativ flach. Das Ende verpasst es einen befriedigenden Schlusspunkt zu setzen. Die Handlung zeigt für meinen Geschmack zu wenig eigene Kontur. Dasselbe gilt für die Figuren. Einige werden mir zu grob und hastig geformt. Diese Fassetten sind so minimalistisch wie das Cover. Das ist auf das wesentliche reduziert, aber durchbrochen von einem fotorealistischen, detaillierten Element.
Dasselbe gilt für die Geschichte. Sie ist bei Handlung, Spannung und Figuren zurückgenommen. Gleichzeitig taucht sie an anderer Stelle, aber ganz tief ein. Das Buch schwankt extrem zwischen hastiger Nachlässigkeit und Detailverliebtheit. So nimmt es sich für die Atmosphäre sehr viel Zeit. Die Szenen werden vor dem inneren Auge lebendig, das Sommerfeeling ist greifbar, der 90er-Jahre-Charme spürbar. Da sich die Handlung nur über einen Tag erstreckt, sind die Beschreibungen entschleunigt und nehmen sich Zeit für Kleinigkeiten. Das gefällt mir sehr gut.
Ich habe das Buch schnell gelesen, weil die Stimmung mit gepackt hatte. Ich fühlte mich an einen letzten heißen Augusttag in den Neunzigern zurück versetzt, ich empfand mit dem Protagonisten mit und habe gerne gelesen, wie die Geschichte sich entwickelt. Es ist das Gefühl und nicht die Spannung, die mir an diesem Buch gefällt. Das macht es für mich zur perfekten, leichten Sommerlektüre.