Ein Buch, das vielen Menschen aus der Seele spricht

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adel69 Avatar

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auf folgendes Buch war ich über vorablesen.de aufmerksam geworden. Ich wollte es, als es in der Paperback-Version zu 16,99 Euro erschien, gerne lesen, konnte es aber nicht gewinnen. Kaufen wollte ich es auch nicht gleich, sondern erst auf die Taschenbuchversion warten. Diese erschien im August 2018. Ich habe sie mir sofort für 10,99 Euro gekauft.

Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.

Worum geht es in dem Buch?

Maribeth Klein ist 44 Jahre alt und wohnt in New York (USA). Sie ist verheiratet mit Jason und hat vierjährige Zwillinge, namens Liv und Oscar. Außerdem arbeitet sie bei der Zeitschrift FRAP.

Sowohl als Mutter, als auch als Ehefrau und Mitarbeiterin einer Zeitschrift versucht Maribeth immer, ihr Bestes zu geben. Eines Tages jedoch gerät ihr Leben aus den Fugen. Sie erleidet einen Herzinfarkt und braucht eine Operation.

Danach muss sie sich erst einmal schonen und erwartet Rücksichtnahme. Diese bekommt sie aber nicht. Ihr Mann unterstützt sie nicht und nimmt ihr keine Arbeit im Haushalt und mit den Kindern ab. Die Kinder sind fordernd und verlangen, dass Maribeth für sie da ist, wenn sie es wollen. Und in der Redaktion der Zeitschrift FRAP scheint sie auf einmal nicht mehr gebraucht zu werden. Es gibt schon eine andere Mitarbeiterin, die Maribeths Aufgaben übernimmt.

So packt Maribeth unbemerkt eine kleine Tasche, hebt 25.000 Dollar von ihrem Konto ab und reist in der Bahn nach Pittsburgh. Sie will fort von ihrer Familie, erst einmal ein neues Leben beginnen. Gleichzeitig will sie ihre leibliche Mutter finden, denn sie wurde von Adoptiveltern aufgezogen.

In Pittsburgh mietet sie sich ein kleines Apartment und nennt sich M.B. So lernt sie ihre Nachbarn Sunita und Todd kennen und fährt mit ihnen zum Einkaufen. In dem Kardiologen Stephen Grant findet sie nicht nur einen fähigen Arzt, der sich um die Nachsorge ihres Herzens kümmert, sondern auch einen Freund. Und eine Frau, namens Janice, bemüht sich, Maribeths leibliche Mutter zu finden.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Dieses Buch spricht mir aus der Seele – deswegen wollte ich es lesen. Wer will nicht auch einmal abhauen, das stressige Alltagsleben und unverständige Mitmenschen hinter sich lassen! Bei mir ist es die 91-jährige Schwiegermutter, die nicht mal in Kurzzeitpflege gehen will, sondern alle Menschen, die sich mit ihr befassen müssen, unendlich nervt! Mit meinem Mann kann ich darüber nicht reden, er ist ja der Sohn der Schwiegermutter – und sieht sich in unendlicher Verpflichtung gegenüber seiner Mutter. Er lässt sich gerne von ihr nerven.

Mir genügt mein schwerbehinderter Sohn völlig. Ihn kann ich immerhin in Schulzeiten ins Fünf-Tage-Internat geben. Am Wochenende habe ich Stress mit ihm, aber das halte ich aus. Er ist mein Sohn, für ihn mache ich das.

Maribeth hat weder eine nervende Schwiegermutter, noch einen schwerbehinderten Sohn. Dafür hat sie zwei gesunde, lebhafte Kinder, die in einem Alter sind, in dem sie viel Aufmerksamkeit wollen und brauchen. Und einen Mann, der sie nicht unterstützt. Obwohl sie erst einen Herzinfarkt hinter sich hat, an dem sie fast gestorben wäre.

Und irgendwann rastet sie aus. Für mich ist das verständlich. Eine kleine Tasche nehmen und abhauen. Das Smartphone kommt weg, Maribeth will unerreichbar sein.

In Pittsburgh hat sie die Chance, zur Ruhe zu kommen und über sich und ihr Leben nachzudenken. Sie gewinnt neue Bekanntschaften, wie die Nachbarn Todd und Sunita und Dr. Grant.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich wissen wollte, wie es mit Maribeth weitergeht. Wird sie zu ihrer Familie in New York zurückkehren – oder trennt sie sich von ihr und ihrem Leben dort und beginnt ein neues Leben in Pittsburgh?

Das Buch habe ich sehr gerne gelesen, nie wurde es langweilig. Auch weil ich mich immer fragte: wie würde ich handeln, wenn ich in derselben Situation wäre?

Der Schluss ist nicht vorhersehbar und hat mich überrascht. Ja, so soll es sein.
Ein gutes Buch ist „Manchmal musst du einfach leben“. Kein lockerer Frauenroman, sondern ein Buch mit Botschaft, aber gut und locker zu lesen. Es ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst.

Ich vergebe fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.