Entscheidung für das Leben

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cabotcove Avatar

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Manche Entscheidungen im Leben sind sehr schwierig und „hallen“ noch lange nach... Haben Konsequenzen, die nicht nur einen selbst betreffen, sondern auch noch das ganze Umfeld. Die Menschen, die man liebt...
Wir wissen alle, wie es sich anfühlt, überfordert zu sein, keine Kraft mehr zu haben – aber immer weiter machen zu müssen.
Maribeth Klein möchte aber genau das nicht mehr. Nicht mehr einfach weitermachen... Sondern einen „Cut“ machen, einfach aufhören. Aufhören zu funktionieren... „Ausbrechen“ aus dem bekannten Leben quasi...
Sie ist 40 Jahre alt, als sie vor lauter Stress sogar einen Herzinfarkt übersieht... Sie musste immer funktionieren: als Ehefrau, als Mutter und als Arbeitnehmerin. Sie muss eine Not-OP über sich ergeben lassen und hofft, zuhause wieder auf die Beine zu kommen. Doch ihr Leben lässt ihr keine Zeit, zu sich zu kommen, sich zu erholen, alles geht so weiter, nichts geht ohne sie. Sie hat keine Zeit für Rekonvaleszenz... Da packt sie kleine Tasche und geht...
Da habe ich – selbst Mutter – erst einmal schlucken müssen... Sowas macht man doch nicht – sein Kind im Stich lassen... Den Mann, das ja, aber dann nimmt man das Kind doch mit..! Und Maribeth hat gleich zwei kleine Kinder... Das machte sie für mich als Protagonistin erstmal eher unsympathisch... Nicht, dass mir die Protagonisten immer sympathisch sein müssen, dass mir ein Buch gefällt, doch hier war das Lesen dadurch schon ein wenig „vorbelastet“...
Doch mit der Zeit, je mehr von ihrem Leben erfährt, umso näher kommt einem Maribeth auch damit.
Gayle Forman hat einen sehr schönen, bildgewaltigen Erzählstil, der Emotionen weckt im Leser. Man leidet mit, man fiebert mit.
Das Lesen dieses Buches war wie eine kleine Achterbahnfahrt emotional, es gab Höhen und Tiefen. Aber das machte das Buch auch sehr menschlich, die Geschichte nahbar und das hat mir sehr gut gefallen. 5 Sterne !