Tiefgründig und trotzdem heiter

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sabiene Avatar

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Maribeth Klein erleidet mit 44 Jahren einen Herzinfarkt, welcher sie völlig unerwartet trifft und sie aus der Bahn wirft, da sie neben ihrem Vollzeitjob in einem Verlag, angestellt bei ihrer ehemals besten Freundin, noch ihre beiden 4-jährigen Zwillinge sowie den Haushalt betreut und dabei wenig Hilfe ihres Ehemanns Jason erhält.
Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, wird ihr keine Genesungszeit zugestanden, vielmehr verfallen die gesamten Familienmitglieder in den Alltagstrott in welchem sich Maribeth um alles kümmert.
Als Maribeth Angst bekommt, sich nicht genügend um ihre Genesung zu kümmern, läßt sie alles stehen und liegen und flieht einem Impuls folgend nach Pittsburg.
Damit sie nicht gefunden werden kann, hinterläßt sie keine Spuren und sucht sich einen neuen Arzt, welcher Barzahlung akzeptiert. Es handelt sich um Dr.Stephen Grant.
Im Laufe der Behandlung entwickelt sich eine tiefergehende Beziehung zwischen den beiden, es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, da auch Dr. Grant mit einem Schicksalsschlag zu kämpfen hat.
Gleichzeitig macht sich Maribeth mit Hilfe von Janice auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern, da sie adoptiert wurde und herausfinden möchte, ob ihr Herzinfarkt genetische Ursachen hat.
Was als Flucht vor der Verantwortung ihrer Familie gegenüber begann, entwickelt sich zu einer Reise in die Vergangenheit und der Suche nach sich selbst.
Maribeth lernt Hilfe anzunehmen, eigene Fehler zu erkennen und arbeitet auch ihre Beziehung zu Jason sowie den Kindern und Elizabeth auf.
Der Roman läßt sich der angenehm lesen und ist in komfortable Leseabschnitte unterteilt. Die Autorin hat die einzelnen Charaktere liebevoll gezeichnet und eine schlüssige Handlung konstruiert.
Trotz des ernsten Anlasses ist ein heiteres Lesevergnügen entstanden dem man auch den Schluss abnimmt.
Maribeth nimmt den Leser mit in ihre Welt und ihre Gedanken, und durch die gewählte Form, Briefe an die Kinder zu schreiben, auch wenn diese nicht abgeschickt werden, entsteht eine Nähe zu ihr.
Den Kontakt zu Jason in Form von Emails zu schreiben, ist geschickt gewählt, da mit knappen Worten mehr geschildert werden kann als wenn die Autorin langatmige Textpassagen für den gleichen Inhalt gewählt hätte.
Ich habe diesen Roman sehr genossen und kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.