Mandelas Gefängniswärter über Freundschaft und Respekt

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evelyn Avatar

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Als erstes fällt einem bei der Kapitelübersicht des Buches auf, dass die Kapitel keine Namen haben, sondern nur durchnummeriert wurden. Jedes Kapitel eine Nummer - jeder Gefangene zu einer Nummer degradiert.
Das Buch startet mit einem Grußwort von Barack Obama, dann folgt ein Vorwort von Ahmed Kathrada einem Mithäftling und späteren Berater von Nelson Mandela.
Erzählt wird in Ich-Form, aus der Sicht von Mandelas Gefängniswärter Christo Brand. Zunächst erzählt Brand aus seiner ärmlichen, aber unbeschwerten und unvoreingenommenen Kindheit. Es gibt zwar Apartheid, aber sie tangiert ihn nur selten, z.B. als die jugendlichen,schwarzen Hausangestellten verschwinden (Vermutlich ohne Pass aufgegriffen von der Polizei - Verhaftet für ein Vergehen für das sie nichts können, da die ärmliche Bevölkerung oft keine Pässe besaß). Als sein Vater wegen Krankheit entlassen wird, ziehen sie zu Verwandten in die Stadt, dort wird er mit dem vollen Ausmaß der Rassendiskriminierung konfrontiert. Um den Dienst an der Waffe im Polizeidienst und beim Militär zu umgehen, lässt er sich zum Gefängniswärter ausbilden. Als Wärter wird er dem Block mit den politischen Gefangenen zugeteilt und lernt dort Mandela kennen.

Unterhaltsamer , anschaulicher Geschichtsunterricht, mit sicherlich sehr persönlichen Einblicken in Mandelas Leben als Gefangener. Mandelas politische Reden kennt man, aber was macht den Menschen Mandela aus? Wie kann man eine solch lange Gefangenschaft überstehen?
Das Buch wird hoffentlich Antworten geben. Ein sehr persönliches Buch, das einen nicht kalt lassen kann.