Hier wird die Geschichte der Freundschaft zwischen Nelson Mandela und seinem Gefängniswächter Christo Brand erzählt. Mandela, der große Freiheitskämpfer im Südafrika der Apartheit, und Christo der Afrikaaner, der in der privilegierten Welt der Weissen aufgewachsen ist. Diese Konstellation wirkte auf mich zu Beginn etwas seltsam, aber schon in der Einleitung wurden meine Zweifel ausgeräumt. Diese wurde von Ahmed Kathrada geschrieben, einem Mitgefangenen Mandelas. Er bestätigt, dass Christo wirklich ein anderer Wärter war, Mandela mit anderen Gefangenen zusammenbrachte, Essensschmuggel erlaubte, zensierte Briefe und verbotene Zeitungen weiterleitete und sogar eine Familienzusammenkunft ermöglichte. So wurde für mich die Geschichte glaubhaft. In der LP erfahren wir schon viel über die Zustände in Südafrika, die totale Entmachtung der Schwarzen, bis hin zur Aussiedlung in Hometowns und dem Verbot einer vernünftigen Schulbildung für Schwarze, die Möglichkeit, dass Schwarze einfach verschwinden, ohne daß es möglich ist, eine Spur von ihnen zu finden. Christo beschreibt sein Leben auf der Farm, die Krankheit seines Vaters, die die Familie zwingt in die Stadt zu ziehen, scheine Entscheidung Gefängniswärter zu werden, die Zeit seiner Ausbildung und sein erster Einsatz auf Robben Island. Obwohl das Buch ein Sachbuch ist, liest es sich wie ein Roman, mit einfühlsamer Beschreibung der gesellschaftlichen Situation in Südafrika und der Stimmung im Land. Mir hat die LP sehr gut gefallen, läßt sich gut lesen und ist sehr glaubhaft. Würde mich sehr freuen weiterlesen zu können.