Alle Vorurteile vereint

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Bernardine Evaristo vereint alles, was zu damaliger Zeit schlecht war: weiblich, schwarz, lesbisch, künstlerisch unterwegs. Nichts hätte schlimmer sein können in den Augen vieler als diese Kombination. Dennoch hat sie ihren Weg gemacht, niemals aufgegeben und ständig nach den positiven Aspekten in den jeweiligen Lebensphasen gesucht.
Nachdem sie bereits einige Bücher geschrieben hat, widmet sie sich in ihrem neuen Buch „Manifesto“ ihren Wurzeln, ihrem Werdegang und den Stationen dazwischen wie ihren Bekanntschaften, ihren Umzügen und ihren Engagements. Doch natürlich war auch in diesen Bereichen nie alles einfach und leicht, stattdessen beschwerlich und generell torpediert.
Dennoch schafft es die Frau in den frühen 60ern, ihr Leben bunt, lebhaft und amüsant darzustellen, ohne offen allzu große Kritik zu äußern. Mit kunterbunten Umschreibungen, fröhlichen Bemerkungen und selbstkritischen Äußerungen hat der Leser fast stets ein Lächeln auf den Lippen, wenn er sich mit Evaristo gemeinsam auf die Spuren ihres Lebens begibt.

Man muss allerdings wissen, dass es eine biografische Erzählung ist. So kommt es an manchen Stellen vor, dass einige Passage länger sind als andere und dementsprechend auch einen Bruch im Lesefluss bieten können. Nichtdestotrotz ist, wie bereits zuvor angemerkt, die Sprache und Schreibweise der Autorin äußerst amüsant und leichtfüßig.