Autobiografie einer starken Frau

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karens1 Avatar

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Bernardine Evaristo's Buch Manifesto ist in meinen Augen eine Autobiografie. Und es steht außer Frage, dass sie beachtliches in ihrem Leben bewirkt und erreicht hat und dabei mit heftigen Widerständen kämpfen musste.
Leider war das Buch in vielen Teilen nicht mein Fall.

Zunächst einmal ist das Buch thematisch in Kapitel verfasst. Dies erschien mir zum Teil etwas erzwungen, um eben nicht wie eine herrkömmliche, chronologische Autobiografie daher zu kommen. Der Anfang über ihre Kindheit fand ich sehr interessant. Danach schien es mir ein paar Lücken zu geben. Wie sie es dann doch an die Schauspielschule geschafft hat, danach ein Community Theater gründet - und dann das Theater komplett zur Seite legt - dieser Weg ist mir nicht ganz klar geworden. Über ihre Beziehung zu ihrem Mann schreibt sie zB auch sehr wenig (natürlich ist es ihr gutes Recht nicht ihr komplettes Leben offen zu legen!!). Dadurch hatte ich das Gefühl, das das Bild von ihr nicht vollständig ist.
Dann zum Schluss noch ein paar Weisheiten aus ihrer Selbstfindungsphase, die sie bereits zu Anfang ihrer Karriere gemacht hatte. Das erschien mir als wollte man eben den Coaching Charakter des Buches unterstreichen.
Vielleicht liegt es zum Teil auch an der Übersetzung, aber viele der Stellen, die humorvoll sein sollen, kamen für mich hölzern und nicht lustig rüber.

Nichtsdestotrotz, eine Frau, über die man gelesen haben sollte!