Jedes Wort ein stolzer Schritt voller Lebenserfahrung

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ronjana Avatar

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Der intensive Augenkontakt von Bernardine Evaristo hat mich sofort in den Bann gezogen. Das bunte und doch klare Cover zeigt eine starke Frau, die ihren Weg ebenso klar in ihrem Werk „Manifesto“ schildert. In eloquenter Ich-Form schreitet sie selbstbewusst durch ihre Erinnerungen. Die erste Schwarze Booker-Preisträgerin erzählt ihre beeindruckende Geschichte mit wechselndem Fokus auf Ursprung, Unterkünfte, Begegnungen, Theater, Literatur, Einflüsse und das Ich. So kann der Leser selbst entscheiden, was ihn am meisten interessiert.

Kompromisslos spricht sie den erlebten Rassismus, aber auch ihre stete Zuneigung ihrem Leben gegenüber offen aus. Die Verletzlichkeit und daraus resultierende unglaubliche Stärke berühren gleichzeitig. Gekonnt spielt die Professorin für Kreatives Schreiben mit klaren Worten, sodass die Augen des Lesers ihrer Offenbarung nur so folgen. Authentisch berichtet sie von den inneren und äußeren Widrigkeiten ihres Lebens. Die Bestsellerautorin verfügt aufgrund dessen über eine aufrichtige Haltung im wortwörtlichen Sinne und eine lange Lebenserfahrung, von der wir alle zu jeder Zeit nur lernen können. Wer sich überdies für Persönlichkeitsentwicklung und Resilienz interessiert, ist hier bestens aufgehoben.

Mit Staunen, Bewunderung und Energie war ich plötzlich am Ende ihres Manifestes angelangt. Bernardine Evaristo zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich selbst zuzuhören und entschlossen die eigene Stimme zu erheben, um sich und anderen, die das nicht können, Gehör zu verschaffen.

„Manifesto“ empfehle ich jedem, der glaubt, für seine Träume unanfechtbare Makel zu besitzen. Hier bekommt man den Gegenbeweis.