Magna Opera der Worte

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Manifesto ist ein ausgezeichnet geschriebenes Memoir von Bernardine Evaristo, die seit dem Gewinn des Booker-Awards eine bekannte Schriftstellerin ist. Sie hat das Buch zeitlich strukturiert und es beginnt natürlich mit Kindheit und Jugend. Mit einer englischen Mutter und einem Vater, der aus Nigeria stammt, erlebt sie im England der sechziger Jahre Rassismus. Diese Passagen sind beklemmend zu lesen, weil man (oder viele) das Ausmaß unterschätzen.

Man spürt auf allen Seiten, dass hier eine selbstbewusste, kluge Frau schreibt.
Sie ist auch geprägt von ihren Eltern, die aus der Working class stammen. Besonders mit ihrem cholerischen, strengen Vater setzt sie sich im ersten Abschnitt auseinander. Auch mit dem politischen Engagement ihrer Eltern.
Interessant dann auch, was die Autorin später an Themen erzählt: Beziehungen, Sexualität, Feminismus, Theater.
Dann kommt ein Abschnitt über ihrer Literatur, die Bücher die sie schon geschrieben hat und die meistens sind noch nicht in Deutsch veröffentlicht. Vieles hört sich sehr interessant an und man darf hoffen, dass es noch Übersetzungen geben wird.