Herzhafter Spannungs-Sprengstoff

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rippchen Avatar

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Was sich da literarisch aus Europas hohem Norden den Weg bahnt, scheint wieder einmal ein schwedischer Erfolgs-Export zu werden.
Vielversprechend nämlich ist bereits der Anfang des Psychothrillers „Mann ohne Herz“ der beiden Autorinnen Camilla Grebe und Asa Träff – gespickt mit illustren Persönlichkeiten, jeder Menge spannender Charaktere, kleinen oder größeren Vergangenheitsgeheimnissen – und einem mörderischen Auftakt.
Dabei wird ein homosexueller Antiquitätenhändler erschossen, dem toten Körper das Herz entnommen und als „inszeniertes Stillleben“ in einer Silberschale auf dem heimischen Schreibtisch drapiert, wo es sein von einer Reise heimkehrender Partner findet.
Brisanter (sozialer?) Zündstoff für die Täterprofilgruppe der örtlichen Polizei, die mit der Psychologin Siri soeben Verstärkung bekommen hat.
Ursprünglich klinische Psychotherapeutin mit einer nicht uninteressanten privaten und beruflichen Vergangenheit, sieht sie sich in ihrer neuen Stellung als Profilerin nicht nur beruflichem Neuland, sondern zugleich einer außergewöhnlichen Heraus- und Überforderung gegenüber.
Ihr zur Seite steht ein illustres Ermittlerteam, dessen Mitglieder optisch wie charakterlich nicht unterschiedlicher sein könnten und ebenfalls von ihrer Vergangenheit mehr oder minder gebeutelt scheinen. Kein Zweifel: Im Verlauf des Thrillers wird auch bei diesen Herrschaften ganz sicher noch einiges zum Vorschein kommen, was der Leser so nicht erwartet hätte.
Grund genug, sich auf weitere 450 Seiten spannenden Lesestoff zu freuen, der sich durch die in jeder Hinsicht detailgetreuen und erfreulich „lebendigen“ Beschreibungen der schwedischen Thriller-Schwestern als echter pageturner erweisen könnte.
Vorab-Lorbeeren also für eine Leseprobe, die bei blutrünstigen Krimi-Leseratten hohe Erwartungen weckt.