Beeindrucke Frau mit stärkender Geschichte

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entenmitfahrerin Avatar

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Die Lebensgeschichte von Marie Curie ist eine sehr interessante und ich freue mich, dass diese in einem Kinderbuch aufbereitet wurde. Das Buch erzählt die Geschichte von der kleinen Marie, die ein bisschen besonders war, zeitig lesen konnte und die Wissbegierde ihr Leben lang beibehielt. Als Frau hatte sie zur damaligen Zeit mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen, die sicher schwer und auf jeden Fall ungerecht waren, und dennoch hat sie sich nicht entmutigen lassen und schlussendlich einen Weg gefunden, studieren und forschen zu dürfen. Die Ehrung durch den Nobelpreis zeigt wie wichtig ihre Forschung für die Menschheit war.
Das Buch ist, typisch für diese Reihe, mit Manga-ähnlichen Figuren gezeichnet. Mich spricht das wenig an, dem Kind gefällt es. Der Text teilt sich in Bildunterschriften wie bei Bilderbüchern üblich und Comic-Sprechblasen. Diese Kombination macht das Vorlesen ein wenig schwierig.
Die Altersspanne bei Amazon wird von 4-8 Jahren angegeben, hier bei Vorablesen ab 7 Jahren, was ich durchaus realistischer finde. Mein Vierjähriger hat sich das Buch nun schon sehr oft und sehr gerne vorlesen lassen und ihm gefällt das Buch sehr. Nur an einigen Stellen ist die Geschichte ein bisschen sprunghaft und aus dem vorherigen Zusammenhang gerissen und es kommt oft die Frage nach dem Warum. Wenn man sich dann nicht vorab mit Marie Curies Geschichte auseinandergesetzt hat, ist manches schwierig zu erklären. Ich denke, es wäre gut gewesen, auch näher darauf einzugehen, was Uran und Polonium eigentlich sind und weswegen sie für die Menschheit von Bedeutung sind.
Außerdem sind einige Geschehnisse für die jüngere Generation sicher schwer greifbar: Warum durfte der Vater nicht mehr unterrichten, warum durften Frauen nicht studieren, warum konnte nur eine der beiden Schwestern studieren? Solche "Nebenschauplätze" lenken ein wenig von Maries Geschichte ab und öffnen ein Fass von Fragen und anderer Geschichten - die zweifelsohne auch wichtig sind, den Kindern zu vermitteln, aber in einem anderen Kontext.
Ein einem Satz stoße ich mich auch sehr: Und mit Wissen kommt auch Macht. Ich bin ganz einverstanden, mit dem, was der Autor uns damit sagen will. Das Wort Macht als etwas so allumfassendes in einem Kinderbuch zu verwenden, finde ich allerdings schwierig, weil es in meinem Augen die Überlegenheit eines Einzelnen über andere suggeriert, der dann eben die Macht hat. Und ich denke, genau davon sollten wir ja eigentlich weg kommen. Ich denke, diese Aussage hätte anders formuliert einen günstigeren Eindruck zum Abschluss dieses Buches geben können.
Insgesamt mag ich das Buch dennoch sehr, weil ich es wichtig finde, dass eben solche Erfolgsgeschichten besonders von Frauen erzählt werden sollen, um Kindern Mut zu machen.