Ein Mädchen kämpft für ihre Leidenschaft, eine Frau macht den Durchbruch

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frau8richter Avatar

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Dieses Buch ist nicht nur etwas für Kinder, sondern für alle Altersklassen geeignet, da es auf kurze und doch unterhaltsame Art vermittelt, welchen Lebensweg Marie Curie gehen musst, um Anerkennung für ihre bahnbrechende Arbeit zu bekommen. Die Zeichnung sind comicartig, liebevoll und kindgerecht, die Texte der Erzählung kurzweilig und doch inhaltsreich. Sprechblasen hier und da lockern die Struktur etwas auf. Besonders interessant ist die Auflistung einiger Wissenschaftlerinnen am Ende, deren Namen oft leider viel weniger bekannt sind als die der Männer. Wer kennt schon Lise Meitner und was sie geleistet hat? Bei Isaac Newton wird sich wohl kaum einer fragen, wer das ist. Dieses Buch leistet also einen großen Mehrwert für das Sichtbarmachen von Frauen in naturwissenschaftlichen Berufen - in der Forschung, in der Entwicklung ... Leider fand ich es etwas schade, dass so locker darüber gesprochen worden ist, wie Marie Curie sich lieber ihrer Arbeit als ihrer kleinen Tochter gewidmet hat. Natürlich darf eine Frau arbeiten, auch wenn sie kleine Kinder hat. Dennoch ist die Rolle einer Mutter nicht egal oder sinnlos, und darum von Bedeutung. Da hätte ich mir etwas mehr Zurückhaltung als Applaus gewünscht. Außerdem wurde auch nicht darauf eingegangen, wie gefährlich Marie Curies Forschungen an Polonium und Radium waren und dass sie gesundheitliche Probleme dadurch bekommen hat. Denn die Wissenschaft birgt auch Risiken, das können auch Kinder verstehen. Stattdessen wird gezeigt, wie sie irgendwelche Stoffe im Labor zusammenmischt und es macht und sie dann unverletzt weiterarbeitet. Hier müssen Eltern erklären, dass man unter durchdachten Schutzbedingungen im Labor arbeiten müsste ... alles in allem aber ein gelungenes und Freude machendes Kinderbuch, das neugierig macht, auch andere weibliche Wissenschaftlerinnen kennenzulernen.