Halb Comic, halb Lebensgeschichte, nicht sehr kindgerecht umgesetzt.

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karoberi Avatar

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Ich wollte der Reihe nochmal einen Chance geben und die Persönlichkeit Marie Curie kam mir da genau richtig. Ich finde das Leben von Marie Curie und was sie erreicht hat, nämlich sehr interessant. Das Buch kann es aber nicht so gut rüberbringen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zunächst wird, wie bei den Vorgängerbänden die schwierige Kindheit mit Armut und Krankheit dargestellt. Es ist auch wirklich in Ordnung, dies so darzustellen, jedoch war es mir mit insgesamt 12 Seiten zuviel davon. Auch, weil sich diese Seiten mit den Vorgängerbänden sehr ähneln und sich somit wiederholen. Wer andere Bücher dieser Reihe nicht kennt, dem wird dies nicht auffallen. Doch weil viel Zeit mit der Kindheit und dann mit der Suche nach einem Studienplatz verbracht wird, kommt der interessante Teil des Lebens von Marie Curie meiner Meinung nach zu kurz. Ihre Forschungen und Erfolge hätten gern ausführlicher ausfallen können. Meist wurde alles nur angeschnitten und für die kindlichen Leser:innen zu abstrakt erzählt. Gern hätte ich auch noch etwas zu ihrem unvermeidlichen Tod lesen wollen, der durch die Folgen ihrer Strahlenforschung zu früh eintrat.

Durch die Augen meines Kindes sind mir zudem folgende zwei Sachverhalte aufgefallen, welche neben einigen anderen Punkten, zu Redebedarf führten:
1. Der Name von Marie Curie: Auf der ersten Seite steht "ich bin Marie Curie". Auf Seite 7 wird erwähnt, dass ihr Spitzname als Kind Manya war. Auf Seite 20 gab sie sich einen neuen Namen, der Marie lautet. Erst auf den letzten Seiten steht auf dem Grabstein ihr Geburtsname Marji Sklodowskiej. Die ganze Namenssache hat wirklich für Verwirrung gesorgt. Es wäre schön gewesen, wenn sie auf der ersten Seite mit ihrem Geburtsname benannt worden wäre und man im Laufe der Geschichte erfahren hätte, warum sie letzten Endes Marie Curie hieß.
2. Die durchweg kindliche Darstellung von Marie Curie: Habe ich bei "Ich bin Albert Einstein" (vgl. meine frühere Rezension zu diesem Band) moniert, dass Albert von Geburt an mit grauen Haaren und Schnurrbart dargestellt wurde, so stört mich bei Marie Curie sehr, dass sie als erwachsene Person immer noch als Kind abgebildet wird. Nicht nur, dass sich das Gesicht und die Kleidung durchweg nicht ändert, auch ihre Körpergröße bleibt so klein dargestellt. Das sieht ehrlich gesagt nicht gut aus, da alle anderen Erwachsenen normal dargestellt werden. Dies ist zwar augenscheinlich das "Besondere" an dieser Comicreihe, ich persönlich komme damit aber leider gar nicht zurecht.

Ich habe mir von "Ich bin Marie Curie" mehr erhofft und komme immer mehr zu der Meinung, dass diese Reihe nicht so ganz kindgerecht ausgearbeitet wurde. Da jedoch sehr gut aufgezeigt wird, dass auch Frauen hervorragende Wissenschaftlerinnen sein können und jede:r die eigenen Träume verwirklichen kann, vergebe ich 3 Sterne für das Buch.