Ein etwas langatmiger und doch guter Roman

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Das Cover:

Das Cover des Buches “Marigolds Töchter” von Julia Woolf spricht mich an, weil es sehr harmonisch aussieht.
Beim Lesen stellte ich dann fest, dass das Bild auch gut zum Inhalt passt.

Zum Inhalt:

Das Buch handelt von einer 66-jährigen Frau namens Marigold. Diese hat den Verdacht, dass sie dement wird. Anfangs versucht sie die möglichen Symptome zu verstecken, doch das gelingt ihr zunehmend weniger. Ihre Familie (Mann, Mutter und zwei Töchter) ist bei ihr und unterstützt sie wo es nur geht. Ihre Vergesslichkeit wird auch bald zum Dorfgespräch und so merken natürlich auch ihre Angehörigen was mit ihr los ist. Gemeinsam suchen sie einen Arzt auf, um abklären zu lassen, ob sie einen Hirntumor hat, dement wird, einfach nur alt ist oder was sonst mit ihr nicht stimmen könnte... Im Nebenstrang wird von Marigolds Töchtern erzählt, wobei auch die Liebe eine große Rolle spielt.

Das Buch beschreibt sehr eindrucksvoll den Weg von einer selbständigen Frau bis hin zu einem Pflegefall. Ich kann mir gut vorstellen, dass es so auch in Wirklichkeit von statten geht, mit allen Zweifeln, der Traurigkeit und zugleich Wut. Neben diesen Gefühlen steht die Liebe im Vordergrund: die Kernaussage des Buches ist wohl, das die wahre Liebe alles übersteht.
Ich wünsche allen Menschen in dieser Situation eine Familie wie die von Marigold eine ist.
Der Inhalt des Buches hat mich gefesselt, obwohl es teilweise ein wenig langatmig geschrieben ist, aber ich wollte unbedingt wissen was mit Marigold passiert und wie ihre Famlie damit umgeht.
Das Ende ist sehr traurig und zugleich auch schön. Es unterstützt die Botschaft des Buches, dass Liebe das Wichtigste im Leben ist und alle Hürden überwindet.

Der Schreibstil:

Der Titel des Buches passt meines Erachtens nicht so gut, da die Töchter zwar viel vorkommen, jedoch nicht die Hauptcharaktere sind. Im Grunde geht es um Marigold.

Am Anfang ist das Buch spannend geschrieben, was leider nicht bis zum Ende so bleibt. Es gibt immer wieder Stellen, die mir etwas zu ausführlich und dadurch langatmig beschrieben sind. Der Inhalt hält jedoch die Spannung aufrecht und animiert zum Weiterlesen.
Die Autorin verwendet keine Fachbegriffe und Fremdworte.

Die Situationen und Personen werden sehr bildlich beschrieben und somit kann man sich alles sehr gut vorstellen.

Fazit:

Das Buch "Marigolds Töchter” von Julia Woolf ist eine Empfehlung von mir, sowohl für Menschen, die mit Demenz zu tun haben, wie auch für welche, die sich mit dem Thema (noch) nicht auseinander gesetzt haben.
Hier geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, vor allem jedoch um die Liebe und darum wie die Demenz Einzug in ein Leben hält und auf ihre Art viele Leben beeinflusst.
Ich gebe 4 Sterne von 5. Einen ziehe ich ab, weil es manchmal etwas langweilig geschrieben ist.