Eine Katze namens Kafka

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Die Leseprobe beginnt im dritten Kapitel des Romans. Vermutlich, war der Ich-Erzähler Óscar Drai vorher in ein altes Haus eingedrungen und hatte eine kaputte Uhr mitgenommen. Als er sie zurückbringen will, begegnet er Marina mit ihrer Katze, die auf den Namen Kafka hört. Das Mädchen nimmt ihn mit ins Haus, damit er ihrem Vater die Uhr geben kann und lädt Óscar für den nächsten Tag ein, da sie ihm ein Geheimnis zeigen möchte, was die beiden auf einen kleinen, unbekannten Friedhof führt.

Zafóns Schreibstil ist, wie immer, unnachahmlich und hat einen ganz besonderen Charme. Sein Ich-Erzähler hat etwas Anrührendes. Er wirkt neben der selbstbewussten Marina ein wenig tollpatschig und hilflos. Ich hatte den Eindruck, aus seinen wiedergegebenen Gedanken spricht von Anfang an eine heimliche Verehrung für die junge Frau.

Von Zafóns Romanen geht ein ganz besonderer Zauber aus. Auch „Marina“ macht hier keine Ausnahme. Die Beschreibungen des Autors sind treffend und sehr schön. Er erzeugt mit Worten perfekte Stimmungsbilder und verleiht den Schauplätzen, die er schildert, ein geheimnisvolles Flair. Der hier gezeigte Ausschnitt lässt den Leser an einer besonders packenden Stelle zurück, als die beiden jungen Menschen im Begriff sind, ein Geheimnis zu ergründen. Der Schluss ist klug gewählt, denn die meisten werden es nun kaum erwarten können, bis das Buch endlich erscheint.

Liebe Grüße Klusi