Haben wir heute schon einen Mord begangen?

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Gut zwanzig Seiten hat es gebraucht und die Magie ist wieder da. Eine Kunst, die nur Carlos Ruiz Zafón zu beherrschen scheint.
Wie alle anderen seiner Romane spielt auch dieser in Barcelona und erzählt von dem Jungen Óscar Drai, der in ein fremdes, leerstehendes Haus eindringt und ohne es zu merken eine Armbanduhr mitnimmt. Wenig später wird ihm bewusst, dass in diesem Haus jemand wohnt und er die Uhr somit geklaut hat. Óscar hat soviel Anstand und bringt die Uhr zurück, wobei er einem äußert schönen, jungen Mädchen begegnet, dass mit ihrem Vater in dem Haus wohnt.
Zunächst möchte sie ihm nicht einmal ihren Namen verraten, doch dann nimmt sie Internatsschüler Óscar mit zu sich nach Hause und macht ihm sogar Frühstück.
Zafóns wunderbare Art, Frauen fast elfenmässig, aber trotzdem nicht auf den Mund gefallen darzustellen, sticht auch in Marina deutlich hervor.
Óscar gibt Marinas Vater Germán die Uhr zurück. Marina und Óscar verabreden sich am nächsten Tag, doch das erste Rendezvous läuft etwas anders, als Óscar erwartet hatte. Marina führt ihn nämlich auf den Friedhof von Sarriá, wo sie eine dunkle Gestalt beobachten, die eine Blume auf ein namenloses Grab legt. Sie folgen ihr bis zu einem geheimnisvollen Haus, an dessen Mauer dasselbe Symbol (eine Art Schmetterling) abgedruckt ist, wie auf dem Grabstein. Nun ist auch Óscars Neugierde geweckt und man ahnt bereits, dass sich Marina und er in Gefahr befinden, aber möglicherweise auch einem großen Geheimnis auf der Spur sind.
Man braucht nicht lange, um sich in diese wie auch alle anderen Zafon Geschichten hinein zu lesen und möchte dann am liebsten gar nicht mehr aufhören, bis es zu Ende ist.
Liebe, Humor, Gefahr und jede menge mysteriöse Ereignisse scheint auch dieses Buch bereit zu halten und macht es für mich zu einem absoluten Must-Read in diesem Jahr.