Marina, Marina, Marina...

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tochteralice Avatar

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... du bist ja die schönste der Welt!

Ähnlich fasziniert wie der Sänger des altbekannten Schlagers ist Oscar, der Erzähler im neuen Zafon-Roman von "seiner" Marina, die er kennen lernt, als er ihrer Familie - in diesem Falle ihrem Vater Germán - eine Uhr, die er aus dem Haus der Familie entwendet hat, retourniert. Die höchst ungewöhnliche Begegnung vor allem mit Marina fasziniert ihn und so ist er nur allzu bereit, ihrer Aufforderung zu einem Treffen am nächsten Tag zu folgen. Marina führt ihn auf einen alten Friedhof, wo sie eine geheimnisvoll in Schwarz verhüllte Dame beobachten und ihr folgen, bis sie sie aus den Augen verlieren.

Geheimnisvoll? Schon, aber nur mäßig spannend ist der kurze Einblick aus meiner Sicht. Schwer zu sagen, ob dieser Roman faszinieren wird - die Leseprobe hat dies noch nicht vermocht. Im realen Leben stört mich oft unnützes und umständliches Gerede - das tut es auch in dieser Leseprobe. Zuviel der Worte sind es, mit denen der Autor  die jeweilige Situation wiedergibt, zu blumig die Formulierungen. Die zahlreichen Verweise auf Kunst und Literatur - Marinas Schultern werden mit einem von da Vinci geschaffenen Kunstwerk verglichen, das Kleid scheint einem Bild von Sorolla zu entstammen, während ihre Katze Kafka heißt - könnten elegant und gekonnt wirken, kommen in dieser umständlichen Gesamtszenerie jedoch nicht zur Geltung. Doch die Leseprobe ist wie immer nur eine Momentaufnahme - möglich, dass mich das Buch ebenso faszinieren wird, wie es bei "Schatten des Windes" der Fall war.