Puppen in einem spannenden, durchtriebenen Spiel...?

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jazzy Avatar

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Eine türkische Familie mitten in Hamburg, darunter Melik, stolz, familiengebunden und sportbegeistert. Und dann ein Fremder, Imma, ausgemergelt, myteriös, der immer wieder in dessen Nähe auftaucht und dann von Meliks Mutter in deren Haus aufgenommen wird. Soweit so gut. Ein ganz klein wenig unrealistisch erscheint es mir doch, dass eine Frau soviel Mitleid aufbringt, dass sie einen völlig Fremden bei sich im Haus aufnimmt.

Andererseits schafft es John Le Carré jedoch mit seinem Schreibstil, mit der Sprache, mich  trotzdem an die Geschichte zu fesseln, wissen zu wollen, was weiter geschieht, wer dieser Imma ist und was noch alles folgen wird, wer gut ist und wer böse.

Der Titel lässt einen interessanten, undurchschaubaren Krimi erahnen. Marionetten - sind Melik, Issa, Leyla und vielleicht andere Hauptfiguren Puppen in einem Spiel von jemanden, von einem verdeckt agierenden Spielführer, der ein durchtriebenes Spiel mit ihnen treibt?

Wieder mal eine gute Leseprobe, die mich auf ein neues Buch aufmerksam gemacht hat, das ich lesen möchte und werde.