Äußerst bewegender Roman

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Die Autorin entführt uns in ein unverkennbares, wunderschönes, geliebtes, begehrtes, raues Fleckchen Erde. In die Hamburger Marschlande. Natur pur und geschichtsträchtig. Erzählt wird uns die Geschichte zweier Frauen, die Eine mit eigenem Land und Hof lebte vor rund 500 Jahren, die Andere ist kürzlich mit ihrer Familie in ein neu gebautes Haus gezogen. Zwei Schicksale, zeitlich so weit auseinander und doch verbindet sie mehr als man glauben mag.

Jarka Kubsova ist hier ein ganz besonderer, bewegender, berührender Roman über das Leben zweier Frauen, ihrer Rollenbilder im jeweiligen Zeitalter gelungen. Die Deichlandschaft, damals wie heute wunderschön, die bildhaften Beschreibungen zu den Geschehnissen gehen tief unter die Haut. Sie regen zum Nachdenken an und haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein erschreckendes, aufwühlendes nicht geahntes Bild über die Rolle starker, unangepasster Frauen. Was passiert, wenn sie sich wehren, aufbegehren? Die eine vor 500 Jahren wird als Hexe denunziert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was hat sich in all den Jahren dazwischen geändert? Findet es heraus, es lohnt sich.

Mir hat dieses Buch, dieser bewegende Roman unglaublich viel gegeben. Faszinierend, authentisch und nachwirkend wird dieser Roman in seiner Tiefgründigkeit in Erinnerung bleiben. Selbsterkenntnis, Reflexion und grandios recheriert. Mit einem untermauernden, kenntnisreichen, aussagekräftigen Nachwort der Autorin. Ich wünsche mir mehr solcher, besonderen Bücher. Absolut bemerkenswert und eine klare, unbedingte Leseempfehlung.